Semiotik_alt





Schlagwörter: Code (Semiotik) , kommunikativer Raum , Konzept , Inhalt , kontrolliertes Vokabular , Ausdruck , Interpretant , Referent , Repräsentamen , Semiotik , Zeichen , Signifikat , Signifikant

Omnis mundi creatura quasi liber et pictura nobis est, et speculum. - Jede Kreatur der Welt ist für uns gewissermaßen ein Buch, ein Bild und auch ein Spiegel. (Alanus ab Insulis, *ca. 1120-1202; zit. in Umberto Eco, Der Name der Rose und in Trabant 1989, 38)

1. Eine antike Tradition

Gegenstand der Semiotik ist das Zeichen. Dieser Begriff spielt in der europäischen Geistesgeschichte eine ganz zentrale Rolle; eine in grundlegenden Punkten bis heute gültige Definition wurde bereits von Augustinus (354-430 n. Chr.) formuliert. Dort heißt es:

Signum est enim res, praeter speciem quam ingerit sensibus, aliud aliquid ex se faciens in cogitationem venire - Denn ein Zeichen ist ein Ding, etwas, das außer dem, was es den Sinnen bietet, aus sich heraus etwas Anderes in den Verstand kommen lässt. (Augustinus, De doctrina christiana, Liber sec. 1, 1; Übers. Th.K.)

Die folgenden Bestimmungen verdienen festgehalten zu werden:

  • das Zeichen wird mit den Sinnesorganen (sensibus) wahrgenommen; es hat eine perzeptive Realität oder Materialität;
  • das Zeichen vermittelt etwas anderes (aliquo) als sich selbst; es liefert also Informationen;
  • die Zeicheninformation wird im Verstand (in cogitationem) verarbeitet und ist das Produkt kognitiver Prozesse.

Im direkten Anschluss an die zitierte Stelle nennt Augustinus sodann einige Beispiele: Der Anblick einer Fußspur (vestigum) lässt uns an das Tier denken, das vorbeigezogen ist und die Spur hinterlassen hat; am Rauch erkennen wir, dass ein Feuer als Ursache zu Grunde liegt; beim Hören der Stimme (voce audita) nehmen wir die Stimmung (affectionem animi) des Lebewesens wahr, und die Soldaten erfahren durch den Klang der Trompete (tuba sonante), ob sie vorrücken oder zurückweichen sollen, oder ob etwas anderes zum Kampf aufruft.

sicut vestigio viso, transisse animal cuius vestigium est, cogitamus; et fumo viso, ignem subesse cognoscimus; et voce animantis audita, affectionem animi eius advertimus, et tuba sonante milites vel progredi se vel regredi, et si quid aliud pugna postulat, oportere noverunt. (Augustinus, De doctrina christiana, Liber sec. 1, 1)

Die augustinische Konzeption wurde in der mittelalterlichen Philosophie (Scholastik) auf die griffige Formel  

"aliquid stat pro aliquo" - etwas steht für etwas anderes

gebracht, die man als allgemein gültige, minimale Definition des Zeichens betrachten darf.

Weiterhin streicht Augustinus die besondere Wichtigkeit der sprachlichen Zeichen heraus. Denn die oben genannten Zeichen (SPUR, STIMME, TROMPETENKLANG) sind - so Augustinus - im Vergleich mit den Worten sehr gering an Zahl. Die Worte nehmen daher im menschlichen Verkehr durchaus die erste Stelle ein und drücken alles aus, was man überhaupt mitteilen will. Im Original:

Sed haec omnia signa verbis comparata paucissima sunt. Verba enim prorsus inter homines obtinuerunt principatum significandi quaecumque animo concipiuntur, si ea quisque prodere velit. (Augustinus, De doctrina christiana, Liber secundus 3, 4)

Für die spezielle Rolle der sprachlichen Zeichen wurde wohl auf der Grundlage von Augustinus im Mittelalter der Lehrsatz geprägt:

Verba (voces) significant res mediantibus conceptibus - Wörter bezeichnen Dinge vermittels Begriffen, oder: Wörter stehen für Dinge auf Grundlage einer begrifflichen Verknüpfung.

Ein genauer Urheber dieser Formel ist allerdings nicht bekannt. - Die Zeichentheorie ist also weitaus älter als die Sprachwissenschaft; mit dieser lapidaren Festsstellung können wir uns hier begnügen. Es ist in diesem Zusammenhang weder möglich noch notwendig ihre niemals unterbrochene Geschichte nachzuzeichnen (s. Eco 1977). Wichtig ist jedoch, dass die Zeichentheorie seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in den Fokus unterschiedlicher Wissenschaften rückte (Logik, Psychologie) und insbesondere bei der Entwicklung der modernen, systembezogenen Sprachwissenschaft eine grundlegende Rolle spielte. Im Einzelnen sind sogar mehrere zeichentheoretische Ansätze zu unterscheiden, die sich grosso modo in Europa einerseits und den USA andererseits verorten lassen.

2. Das diadische/zweipolige Zeichenmodell von Saussure (und dem europäischen Strukturalismus)

Als Begründer der neueren Linguistik wird in etwas (sehr) vereinfachender Sicht in der Regel der Schweizer Ferdinand de Saussure genannt. Seine Sprachauffassung, die als strukturalistisch bezeichnet wird, zielt nicht auf den Sprachwandel - sie ist nicht diachron (#VERWEIS EINFÜHRUNG) -, sondern auf die Beschreibung des sprachlichen Systems (fra. langue, ita. lingua) zu einem bestimmten Zeitpunkt; sie versteht sich synchron (#VERWEIS EINFÜHRUNG). Elementare Bausteine dieses Systems sind eben sprachliche Zeichen, für die Saussure eine spezifische theoretische Modellierung sowie eine neue und präzise Terminologie vorschlägt.

Das Zeichen wird hier als eine zweidimensionale Einheit gefasst, genauer gesagt als Verbindung eines wahrnehmbaren Ausdrucks (fra. signifiant, ita. significante) und eines damit assoziierten Inhalts (fra. signifié, ita. significato). In dieser Sehweise ist der Inhalt - die Bedeutung, bzw. das Konzept - also Bestandteil des Zeichens selbst:

"Le signe linguistique unit non une chose et un nom, mais un concept et une image acoustique. Cette dernière n'est pas le son matériel, chose purement physique, mais l'empreinte psychique de ce son, la représentation que nous en donne le témoignage de nos sens ; elle est sensorielle." (Saussure 1972, 98) Das sprachliche Zeichen vereint nicht einen Gegenstand mit einem Namen, sondern ein Konzept mit einem Lautbild. Das Lautbild ist dabei nicht als ein materieller Klang zu verstehen, der rein physikalischer Natur ist, sondern als psychischer Abdruck dieses Klangs, als eine Repräsentation, die uns das Zeugnis unserer Sinne liefert; sie ist sensorisch.  (Übers. Francesca Mazza)

In dieser Definition unterscheidet sich der linguistische Begriff des Zeichens scharf von der alltagssprachlichen Verwendung des Ausdrucks.

"Le signe linguistique est donc une unité psychique à deux faces qui peut être représentée par la figure:

Ces deux éléments sont intimement unis et s’appellent l''un l"autre.

" (Saussure 1972, 99) 

‘Das sprachliche Zeichen ist also eine psychische Ganzheit mit zwei Seiten, die durch die folgende Abbildung dargestellt werden kann:

Diese beiden Elemente sind sehr eng miteinander verbunden und rufen sich gegenseitig hervor.

’ (Übers. Thomas Krefeld)

Da jedes sprachliche Zeichen jedoch zu einer spezifischen Einzelsprache gehört, wird auch die Bedeutung so zu einer einzelsprachlichen Kategorie.

Saussure konzentriert sich auf das sprachliche Zeichen; er versteht die Sprachwissenschaft zwar als Teilbereich einer allgemeinen Zeichenwissenschaft, die er nicht als Semiotik sondern als sémiologie bezeichnet:

"On peut donc concevoir une science qui étudie la vie des signes au sein de la vie sociale ; elle formerait une partie de psychologie sociale, et par conséquent de la psychologie générale : nous la nommerons sémiologie (du grec sēmeîon, «signe»). [...] La linguistique n'est qu'une partie de cette science générale [...]"  (Saussure 1972, 33) Man kann also eine Wissenschaft konzipieren, die das Leben der Zeichen inmitten des sozialen Lebens studiert; sie würde einen Teil der Sozialpsychologie und folglich der allgemeinen Psychologie darstellen: wir werden sie Semiologie nennen (nach dem griechischen sēmeîon, «Zeichen»). [...] Die Linguistik ist nur ein Teil dieser allgemeinen Wissenschaft. (Übers. Thomas Krefeld)
"Par là, non seulement on éclairera le problème linguistique, mais nous pensons qu'en considérant les rites, les coutumes, etc... comme des signes, ces faits apparaîtront sous un autre jour, et on sentira le besoin de les grouper dans la sémiologie et de les expliquer par les lois de cette science." (Saussure 1972, 35) 'Auf diese Weise erhellt man nicht nur das Problem der Sprache; vielmehr denken wir, das die Riten und Gebräuche in ganz anderem Licht erscheinen werden, wenn man sie als Zeichen betrachtet. Und man wird die Notwendigkeit empfinden, sie der Semiologie zuzuweisen und sie durch die Gesetze dieser Wissenschaft zu erklären.' (Übers. Thomas Krefeld)

Eine allgemeine Typologie der Zeichen wird vor diesem weiten Hintergrund jedoch nicht formuliert. Man beachte, dass Saussure das Zeichen einerseits als eine psychische (modern gesprochen: kognitive) Kategorie bestimmt, andererseits aber sehr stark ihre soziale Verankerung "au sein de la vie sociale" (inmitten des sozialen Lebens) betont; das zeigen auch die angeführten Beispiele für nicht sprachliche Zeichen ("les rites, les coutumes").

3. Das triadische Zeichenmodell der amerikanischen Semiotik und Pragmatik

Eine solche allgemeine Semiotik war bereits einige Jahre vor Saussure durch den US-Amerikaner Charles Sanders Peirce (s. Hoffmann 2001) ausgearbeitet worden, wie es scheint ohne zeitgenössisches Echo in Europa. Sie ist genauer gesagt Kern einer komplexen Erkenntnistheorie, die hier nicht skizziert werden kann. Es sollen lediglich die ganz anders ausgerichteten Grundzüge dieser Zeichentheorie skizziert werden, die zunächst in der amerikanischen Philosophie und Sprachwissenschaft und mit einer Verzögerung auch in Europa stark gewirkt haben (s. Trabant 1989, 34-39).

Peirce' Konzeption beruht auf der bereits aus der Scholastik bekannten triadischen Relation zwischen den folgenden Konstituenten:

Die drei Instanzen des Zeichens nach Peirce

In dieser Sicht ist ein Zeichen:

alles, unabhängig von seiner Seinsweise, (...) was zwischen einem Objekt und einem Interpretanten vermittelt (...). Das Objekt und der Interpretant sind also lediglich die zwei Korrelate des Zeichens; das eine ist das Antezedens, das andere das Konsequens des Zeichens (Peirce 1907, EP 2, 410; zitiert in Hoffmann 2001)

Zeichen und Zeichenkorrelate nach Peirce

Das Zeichen wird hier gleichgesetzt mit dem Repräsentamen also mit dem, was wahrgenommen (oder: perzipiert) wird. Allerdings wird an anderer Stelle auch der Interpretant als Zeichen bestimmt:

Ein Zeichen, oder Repräsentamen, ist etwas, das für jemanden in einer gewissen Hinsicht oder Fähigkeit für etwas steht. Es richtet sich an jemanden, d.h., es erzeugt im Bewußtsein jener Person ein äquivalentes oder vielleicht ein weiter entwickeltes Zeichen. Das Zeichen, welches es erzeugt, nenne ich den Interpretanten des ersten Zeichens. Das Zeichen steht für etwas, sein Objekt. Es steht für das Objekt nicht in jeder Hinsicht, sondern in bezug auf eine Art von Idee, welche ich manchmal das Fundament (ground) des Repräsentamens genannt habe. (Peirce 1931-1935, CP 2.228, 1897)

In diesem Sinne wäre jede mentale Repräsentation einer Wahrnehmung, d.h. jede Erinnerung an eine Wahrnehmung auch ein Zeichen. Natürlich repräsentiert die Erinnerung, z.B. an eine Person, im Gedächtnis/Bewusstsein diese Person; es ist jedoch irreführend Erinnerung und Zeichen gleichzusetzen. Denn Erinnerungen sind als solche eben gerade nicht perzipierbar und daher rein individuell. Wir können anderen unsere Erinnerungen berichten, aber weitergeben, so wie man z.B. ein Foto per Whatsapp weiterleitet, können wir sie nicht. Ein Zeichen, wie etwa ein Foto, besitzt dagegen eine Existenz jenseits und außerhalb des individuellen Wissens, sodass es grundsätzlich für mehrere Individuen perzipierbar ist. Zeichen haben deshalb eine soziale Dimension und speichern Wissensbestände, die Gruppen, Gemeinschaften und Gesellschaften zugänglich sind. Sie tragen im Übrigen nicht unerheblich zur Entstehung, Aufrechterhaltung und Differenzierung dieser sozialen Ordnungen bei und bilden einen potentiellen Faktor sozialer Identitätsbildung.

Es mag mit dieser Ausweitung des Zeichenbegriffs zusammenhängen, dass sich der Terminus Interpretant nicht durchgesetzt hat. Peirce hat weitere Differenzierungen vorgenommen, die zum Teil ebenfalls in das semiotische und/oder sprachwissenschaftliche Basiswissen eingegangen sind. So werden drei Unterklassen von des Repräsentamina differenziert (s. Hoffmann 2001), nämlich

  1. Qualizeichen (tone), d.h. zeichenhaft wahrgenommene Eigenschaften, z.B. die besondere Stille eines Raumes,
  2. Sinzeichen (token), d.h. einzelne Realisierungen von Zeichen, z.B. ein ausgesprochenes oder geschriebenes Wort,
  3. Legizeichen (type), d.h. Zeichen, die für Klassen stehen, z.B. mit ital. cane können sämtliche HUNDE der Welt bezeichnet werden.

Die an erster Stelle genannten Termini sind zwar nicht sehr populär geworden, aber die Unterscheidung von Token (2.) und Type (3.) ist fundamental, speziell für quantitative Untersuchungen. Ein Sprichwort wie:

A chi tocca tocca e a chi non tocca non tocca.

Übersetzung.

 

besteht aus 11 Tokens (den jeweils zwischen Abständen stehenden Wörtern) und 5 Types:

Type Tokenfrequenz
a 2
chi 2
tocca 4
e 1
non 2
  Tokenanzahl total: 11

Ebenfalls nicht mehr wegzudenken ist die Unterteilung der Zeichen nach der jeweiligen Relation zwischen Repräsentamen und Objekt:

  • Ein Ikon ähnelt dem Objekt, für das es steht. Eine sehr weit verbreitete Form ikonischer Repräsentamina sind die so genannten Piktogramme. Gut gestaltete Piktogramme können für sehr große Benutzergruppen spontan, bei der ersten Wahrnehmung verständlich sein (wie die allermeisten auf Flughäfen üblichen Piktogramme); allerdings erschöpft sich die semiotische Leitung eines Piktogramms oft keineswegs im Ikonischen. Man vergleiche z.B.:

  U+1F6E7 (128743)

Hier wird zwar der Umriss eines FLUGZEUGs abgebildet, jedoch eine weitaus komplexere Information, nämlich FLUGHAFEN, vermittelt. Das Ikon repräsentiert also nur einen besonders wichtigen Teil der konventionellen und symbolischen Gesamtbedeutung (#SEMANTIK Meronymie). Zudem hat dieses Piktogramm in seiner Verwendung, z.B. auf Verkehrschildern, oft eine indexikalische Funktion:  

  • Ein Index nämlich verweist direkt auf das Objekt, für das es steht: So ist RAUREIF ein verlässlicher Anzeiger unmittelbar vorhergehenden und womöglich noch andauernden trockenen Frostes:
/var/cache/html/dhlehre/html/wp content/uploads/2016/10/1477314079 Raureif

Raureif als indexikalisches Zeichen (Quelle)

  • Ein Symbol gibt keinen Hinweis auf das Objekt, für das es steht; es ist arbiträr. Ein Beispiel ist das in Italien und anderen Ländern übliche grüne Kreuz mit der Bedeutung farmacia/Apotheke.
/var/cache/html/dhlehre/html/wp content/uploads/2016/10/1477315043 Farmacia

Ein nicht-sprachliches Symbol für Apotheken

Zur Klasse der Symbole gehören die allermeisten sprachlichen Zeichen.

Selbstverständlich können ikonische, indexikalische und symbolische Elemente auf das Engste miteinander verschränkt sein. Auf dem folgenden Foto übernehmen sowohl das nicht sprachliche Symbol des roten Kreuzes wie das sprachliche Symbol CROCE ROSSA ITALIANA zusätzlich eine indexikalische Funktion, da sie auf das konkrete Fahrzeug verweisen, auf dessen Karosserie sie angebracht sind.

Indexikalische Funktion eines nichtsprachlichen und gleichbedeutenden sprachlichen Symbols (Quelle)

4. Das semiotische Dreieck

Ihre stärkste Verbreitung hat die von Peirce vorgeschlagene triadische Modellierung des Zeichens in einer stark vereinfachten Form des sogenannten semiotischen Dreiecks von Ogden und Richards (1923):

Das semiotische Dreieck (Ogden/Richard 1923, 11)

Es schreibt vor allem die wirklich grundlegende und man möchte sagen unumstößliche Erkenntnis fest, dass ein unmittelbarer Bezug zwischen der Welt (referent) und ihrer wahrnehmbaren Abbildung bzw. Darstellung (Repräsentamen) unmöglich ist; vielmehr wird dieser Bezug notwendigerweise erst durch den Interpretanten, im Bewusstsein (thought) desjenigen vermittelt, der das Zeichen in perzipierbarer Materialität gebraucht oder versteht. In diesem Sinn impliziert die Semiotik in der Tat eine Erkenntnistheorie, denn jedes Erkennen ist Wiedererkennen, d.h. ein Abgleich einer aktuellen Perzeption mit einer bereits vorhandenen mentalen Repräsentation.

4.1. Perzipierbarkeit der Zeichen

Zeichen sind also grundsätzlich perzipierbar, und ebenso grundsätzlich kann jede Wahrnehmungsmodalität semiotisch relevant werden: Sehen, Hören, Tasten, Schmecken/Riechen, Fühlen über die Haut; man denke etwa an einen situativen Kontext wie eine katholische Messe, wo Weihrauch (Riechen), Hostien (Schmecken), eventuell Berührung (Kreuzzeichen auf die Stirn am Aschermittwoch), Glocken/Gesang (Hören) und die Monstranz (Sehen) in ritualisierter Form eingesetzt werden.

Aschermittwoch

 

4.2. Codes

Zeichen bilden grundsätzlich systemhafte Zusammenhänge ab, so genannte Codes (ita. codici); das minimale System ist der Gegensatz aus Vorhandensein und Fehlen eines perzeptiv auffälligen Merkmals. Ein ebenso lehrreiches wie einfaches Beispiel liefert das des Eherings, denn es zeigt die Notwendigkeit einer genauen perzeptiven Analyse für die Beschreibung semiotischer Phänomene.

/var/cache/html/dhlehre/html/wp content/uploads/2016/10/1477315876 Foto

Ringfinger mit Ring - ein nicht-sprachliches Repräsentamen mit dem Interpretanten VERHEIRATET (Photo: Thomas Krefeld)

Ein Ring am Ringfinger einer Hand - in Italien an der linken und in Deutschland an der rechten - ist für jemanden, der mit den kulturellen Techniken dieser Länder vertraut ist, mit dem Interpretanten VERHEIRATET assoziiert, der fehlende Ring dagegen mit dem Interpretanten UNVERHEIRATET. Repräsentamen ist also nicht der Ring, sondern vielmehr der Zeigefinger mit/ohne Ring: Etwas nicht Vorhandenes ist ja als solches nicht perzipierbar und daher erst in einem perzipierbaren Kontext auffällig.

4.3. Codes und die semiotische Kontrolle des öffentlichen Raums

Komplexere Codes spielen eine fundamentale Rolle für die Organisation moderner Alltagswelten, denn sie dienen der Reglementierung, erleichtern die Orientierung und gewährleisten die Ausgestaltung des öffentlichen Raums zu einem semiotisch kontrollierten, kommunikativen öffentlichen Raum.

Eine prominente Rolle spielt in diesem Kontext das umfangreichere und ganz überwiegend nicht sprachliche System der Verkehrszeichen. Hier werden symbolische Formen (Dreiecke, Kreise, Achtecke usw.), Farben (rot, blau, weiß usw.) und (selten) Wörter mit ikonischen Bildern und indexikalischen Pfeilen und Positionierungen verknüpft. Die folgende Abbildung zeigt das enge Zusammenwirken von Ikonen, Indizes und Symbolen.

Semiotische Funktionen von Verkehrszeichen (Photo: Thomas Krefeld)

Der vollkommen symbolische Charakter eines Repräsentamens schriftlicher Art ist hier offenkundig, denn der Interpretant ORTSCHAFT ist für alle drei Schreibungen identisch. Das linke Zeichen zeigt im Übrigen, dass auch ikonische Zeichen abstrakt sind; hier wird zwar geometrische Zentralität durch konzentrische Ringe mit einem flächigen Mittelkreis abgebildet, die Bedeutung ist jedoch INNERE ZONE, unabhängig von der konkreten Fläche der Siedlung, auf die symbolisch referiert und indexikalisch verwiesen wird; viel Städte sind schachbrettartig angelegt. Das Konzept INNNERE ZONE wird jedoch durch die Abbildung eines Kreismittelpunktes in kognitiv besonders prägnanter und intuitiv eindeutiger Weise zum Verständnis gebracht.

Die Abbildung macht auch darauf aufmerksam, dass Zeichen, die dauerhaft funktionieren sollen, auf entsprechende Medien angewiesen sind. Im Deutschen wird ein starrer Untergrund für optische Zeichen (seien sie schriftbasiert oder nicht) als Schild bezeichnet; sie verleihen den Zeichen sozusagen eine dingliche Eigenständigkeit.

Zeichen können aber auch ohne Einsatz eines unterstützenden, zusätzlichen Mediums ganz unmittelbar in der materiellen Umgebung angebracht werden, die sie kontrollierbar machen. Das ist zum Beispiel der Fall bei den taktilen Bodenleitsystemen für Sehbehinderte; sie schaffen barrierefreie Zugänge zu öffentlichen Verkehrsmitteln und anderem, durch Rinnen oder kleine halbkugelige Noppen, die mit den Füßen oder mit einem Stock auf dem Boden ertastet werden können.

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Bodenleitsystem im Hauptbahnhof Koblenz

5. Subversive Semiotik

Der öffentlich Raum wird allerdings semiotisch nicht nur auf legitime Art und Weise durch Privatpersonen oder staatliche Autorität kontrolliert; er wird auch für subversive Zwecke genützt. Gerade die unmittelbare Anbringung von Zeichen in Form von Graffiti oder scritte murali auf allgemein sichtbaren Flächen tritt mit dem Anspruch auf semiotische Kontrolle auf, sei es durch die schlichte indexikalische Manifestation von Präsenz mittels einer Botschaft oder auch nur eines verschlüsselten Namenszeichens (eines Tags), das von Insidern mit dem jeweiligen Sprayer identifiziert wird (Interpretant: Sprayer X war hier) oder mit explizitem sprachlichen Bezug auf den konkreten Raum, in dem das Zeichen wahrgenommen wird. So im folgenden Beispiel aus Rom, wo es (mit einer römischen Dialektform) heißt: Wir Autonomen [Logo] besetzen alles und implizit zu verstehen gegeben wird, dass ein erster praktischer Schritt mit Anbringung des Graffiti bereits unternommen wurde:

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OCCUPAMO TUTTO (Rom; Photo: Sebastian Lasch, 12.7.2014)

Es ließen sich zahlreiche analoge Beispiel finden, wie etwa das folgende aus Bologna mit der Botschaft: Die Räume gehören dem, der sie bemalt, nicht dem, der sie verteilt, ruf mich an, um zu reservieren.

/var/cache/html/kit/html/wp content/uploads/1453886520 Gli Spazi Sono Di Chi Li Dipinge Non Di Chi Le Assegna Telefonami X Prenotare 768x576

GLI SPAZI SONO DI CHI LI DIPINGE NON DI CHI LE ASSEGNA TELEFONAMI X PRENOTARE (Bologna; Photo: Katharina Müller 2006)

Eine genauere Analyse, die Sebastian Lasch am Beispiel von Rom vorbereitet, wird zeigen, dass derartige scritte murali eingesetzt werden, um vermeintliche und vielleicht bis zum einem gewissen Grad auch reale Einflusszonen im städtischen Raum abzugrenzen. Schon die Kalligraphie der Buchstaben lässt in der Regel eine ideologische oder politische Position erkennen, die oft mit der Unterstützung bestimmter Fussballvereine einhergeht; so ist die Anhängerschaft von Società Sportiva Lazio eher rechts und die von Associazione Sportiva Roma eher links.   

6. Die Integration des diadischen Zeichenmodells in das triadische und die Modellierung des sprachlichen Zeichens

Die zweipolige Modellierung des Zeichens einerseits und die dreipolige andererseits schließen einander keineswegs aus, sondern sie lassen sich durchaus integrieren, wie Raible (1983) und im Anschluss Blank (2001) gezeigt haben. Es ist einerseits, im Sinne von Peirce bzw. schon von Augustinus, unbedingt erforderlich, die Welt außerhalb des Zeichencodes zu berücksichtigen: Zeichen sind ja kein Selbstzweck, sondern Hilfsmittel im Umgang mit den Herausforderungen der Lebens- und Umwelt; sie kategorisieren Erlebnisse, Dinge, Vorgänge, Verhaltensweisen usw., so dass man sich über sie verständigen kann. Andererseits erscheint es auch nicht angemessen, die Existenz spezifisch einzelsprachlicher oder kultureller Bedeutungen auszublenden, da sie unsere Einstellungen und Verhaltensweisen zu den Dingen der Welt stark beeinflussen können. Es ergibt sich ein entsprechend komplexes, an der Sprache ausgerichtetes Modell:

Sprachorientiertes Modell des Zeichens nach Blank (2001, 9); modifiziert und um die Kategorien von Peirce erweitert durch Thomas Krefeld

Auch dieses sprachorientierte Zeichenmodell ließe sich jedoch leicht auf andere Codes wie z.B. auf Religionen übertragen und am Beispiel ihrer nicht selten komplizierten Bekleidungs- oder Speisevorschriften konkretisieren:

Eine semiotische Alltagsregel im Code einer Religion

7. Eigenschaften des sprachlichen Zeichens

Trotz aller funktionalen und kognitiven Vergleichbarkeit unterscheiden sich sprachliche Zeichen mindestens in zweifacher Hinsicht ganz grundsätzlich von nicht-sprachlichen.

7.0.0.1. (1) Sprachliche Zeichen sind linear gegliedert.

Das folgenden Verkehrszeichen kombiniert Formen (ein gleichseitiges Achteck), Farben (rot, weiß) und Buchstaben.

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Kombination sprachlicher und nicht-sprachlicher Repräsentamina (Quelle)

Es ist nun offenkundig, dass die genannten Komponenten kognitiv auf unterschiedliche Art verabeitet werden: Denn es wäre abwegig, die Wahrnehmung der nicht-sprachlichen Komponenten in zwei Schritte zu zerlegen, als ob man erst die Form, dann die Farbe, oder beides in umgekehrter Reihenfolge aufnehmen würde. Die Buchstaben führen dagegen nur in dieser Anordnung von links nach rechts zum beabsichtigten Interpretanten: Halt! Vorfahrt gewähren. Änderte man die Ordnung ergäbe es einen falschen Interpretanten, wie deu. POST, oder eine sinnlose Kombination, wie TOSP.

7.0.0.2. (2) Die Gliederung sprachlicher Zeichen erfolgt auf zwei semiotisch komplementären Ebenen.

Genauer gesagt erfolgt die lineare Gliederung auf zwei komplementären Ebenen. Auf einer ersten Ebene stellt jede Sprache Zeichen im Sinne von Saussure zur Verfügung, die allesamt jeweils einen Audruck (fra. signifiant), z.B. Stop, mit einem Inhalt (fra. signifié), Halt, verbinden. Ein kleinstmögliches, d.h. nicht weiter zerlegbares, bedeutungstragendes Zeichen wird Morphem (#VERWEIS MORPHOLOGIE) genannt; die Semantik (#VERWEIS SEMANTIK) befasst sich mit ihren Inhalten, die Morphologie mit ihrer Verbindung zu komplexeren Wörtern sowie deren grammatischen Kategorien, und die Syntax (#VERWEIS SYNTAX) widmet sich dem Aufbau längerer Äußerungen, insbesondere von Sätzen.

Allerdings sind die Einheiten, aus denen ein Morphem gebildet werden kann, stark beschränkt, denn jede Sprache nutzt nur eine sehr kleine Auswahl aus allen möglichen Lauten, die ein Mensch bilden kann (je nach Sprache ca. 20-30), und lässt überdies längst nicht alle möglichen Kombinationen zwischen diesen Lauten zu. Sie werden als Phoneme (#VERWEIS PHONOLOGIE) bezeichnet und fungieren auf der Ebene der Ausdrucksseite als kleinstmögliche bedeutungsunterscheidende Einheiten. Dieses Prinzip der zweifachen Gliederung wurde erstmals in Martinet 1949 formuliert (s. die Darstellung von Christian Lehmann); ihm liegt die alte Einsicht zu Grunde, dass die Natur in der Lage sei, von endlichen Mitteln unendlichen Gebrauch zu machen (s. Trabant 2005).

7.0.0.3. (3) Sprachliche Zeichen können als solche zum Referenten anderer sprachlicher Zeichen werden.

Man kann über Sprache sprechen, wobei die Sprache, über die gesprochen wird, als Objektsprache und die Sprache, mit der man sich über die Objektsprache verständigt als Metasprache bezeichnet wird; das ist mit der größten Selbstverständlichkeit sogar möglich, ohne die jeweilige Sprache (den Code) zu wechseln. Dagegen ist es ganz und gar unmöglich in einem Code wie den Verkehrzeichen Zeichen zu konzipieren, mit denen man Informationen über andere Verkehrzeichen kommunizieren könnte.

8. Das Zeichen in der intersubjektiven Kommunikation

Eine andere, ebenfalls bis heute gültige Präzisierung des Zeichenbegriffs geht auf den wichtigen Psychologen und Sprachtheoretiker Karl Bühler zurück. Er hat darauf hingewiesen, dass im Bereich des Nicht-Sprachlichen nicht nur der Bezug zum Konzept und zum Referenten, sondern auch zum Sender, d.h. dem Sprecher und zum Empfänger, d.h. zum Hörer semiotisch relevant sind, denn es informiert. Bühler modelliert das Zeichen also in einer pragmatischen Perspektive (#VERWEIS PRAGMATIK) und vor allem im Hinblick auf die Sprache. Seine Darstellung gehört nach wie vor zum sprachwissenschaftlichen Grundwissen:

Das Organonmodell nach Bühler (1965, 28)

Der Kreis in der Mitte symbolisiert das konkrete Schallphänomen. Drei variable Momente an ihm sind berufen, es dreimal verschieden zum Rang eines Zeichens zu erheben. Die Seiten des eingezeichneten Dreiecks symbolisieren diese drei Momente. Das Dreieck umschließt in einer Hinsicht weniger als der Kreis (Prinzip der abstraktiven Relevanz). In anderer Richtung wieder greift es über den Kreis hinaus, um anzudeuten, dass das sinnlich Gegebene stets eine apperzeptive Ergänzung erfährt. Die Linienscharen symbolisieren die semantischen Funktionen des (komplexen) Sprachzeichens. Es ist Symbol kraft seiner Zuordnung zu Gegenständen und Sachverhalten, Symptom (Anzeichen, Indicium) kraft seiner Abhängigkeit vom Sender, dessen Innerlichkeit es ausdrückt, und Signal kraft seines Appells an den Hörer, dessen äußeres oder inneres Verhalten es steuert wie andere Verkehrszeichen. (Bühler 1965, 28)

Bühlers Modell ist jedoch insofern über die Sprache hinaus von allgemein semiotischer Bedeutung, als es den theoretischen Unterschied und die potentielle perzeptive Diskrepanz zwischen einem konkreten gebrauchten Zeichen (Kreis) und seinem abstrakten Idealtyp (Dreieck) formuliert: Der Empfänger ist in der Lage, den Idealtyp auch dann wieder zu erkennen, wenn er ihn in einer defizitären oder redundanten Realisierung wahrnimmt. Dafür zwei Beispiele aus der Schrift:

/var/cache/html/dhlehre/html/wp content/uploads/2016/10/1477548409 Apperz abstrak

Apperzeptive Ergänzung (1) und abstraktive Relevanz (2) sichern das Leseverständnis

Die Integration der Perzeption, d.h. der kognitiven Verarbeitung des perzeptiven Stimulus in die Zeichentheorie, markiert einen großen Erkenntnisfortschritt. Allerdings wird nur die Wahrnehmung der Zeichenform und ihrer konkreten Realisierung berücksichtigt. Wenn man jedoch das Zeichen in seinem kommunikativen Gebrauch analysiert, wie Bühler es unternimmt, muss der Perzeption eine noch weitaus allgemeinere Rolle zugeschrieben werden, denn in der Face-to-face-Kommunikation, die den Urtyp der Kommunikation bildet, nehmen die beteiligten Personen (Sender und Empfänger) nicht nur das realisierte Zeichen wahr, sondern die ganze Sprechsituation bildet einen gemeinsamen multimodalen Wahrnehmungshintergrund, zu dem alle Sinnesleistungen beitragen. Dazu gehört auch die Tatsache, dass sich die Kommunikationspartner gegenseitig wahrnehmen und nicht selten auch den Referenten, wenn er präsent ist. Dazu das folgende Schema:

Einbettung des Zeichengebrauchs in einen komodalen Wahrnehmungskontext

Diese allumfassende Einbettung des Zeichengebrauchs in ein vielfältiges Geflecht von Perzeptionsleistungen ist für viele semantische Relationen und Prozesse grundlegend, wie sich in der Analyse zahlreicher Beispiele zeigen wird.

9. Ein sprecherorientiertes Modell des sprachlichen Zeichens - und die Aufgaben der Semantik

Vor dem skizzierten Hintergrund erscheint es angebracht, dem bereits recht komplexen sprachorientierten Modell des Zeichens (s.o.) eine sprecherorientierte Konzeption an die Seite zu stellen. Sie erfordert eine weitere Opposition, um den Bereich der kognitiven Verarbeitung der perzeptiven Stimuli und ihrer Verknüpfungen mit Wissensbeständen abzugrenzen. Dieser Bereich wird im folgenden Modell als innen (= im Bewusstsein des Sprechers) markiert. Die damit implizierten neuronalen Prozesse sind jedoch konkreter Natur und werden der medizinisch-neurologischen Forschung auch langsam klar (s. Gegenfurtner 2003). Durch bildgebende Verfahren lassen sich Regionen im Gehirn identifizieren, in denen sensorische Reize (Stimuli der Wahrnehmung) verarbeitet und versprachlicht werden usw. Die Details sind weithin noch unbekannt, wichtig ist in diesem Zusammenhang aber, dass sich die Zuordnung von Wahrnehmungsleistungen und sprachlichen Zeichen nicht ausschließlich als abstrakt einschätzen lässt. Diese folgende Abbildung ist in diesem Sinn sprecher- (und hörer-), d.h. zeichenbenutzerorientiert.

Sprecherzentriertes Zeichenmodell nach Krefeld & Pustka (2014, 15)

 

Das Aufgabengebiet der Semantik lässt sich nun ausgehend von diesem Schema mit einigen Fragen umreißen, die aus zwei Richtungen gestellt werden können:

(1) Die semasiologische Forschungsrichtung geht von der Form zum Inhalt und vom Inhalt zu den Konzepten (von innen nach außen):

  • Welche Inhalte sind mit einer sprachlichen Form verbunden? Formen sind in der Regel polysem, d.h. sie haben mehr als nur eine Bedeutung.
  • In welcher Beziehung stehen die unterschiedlichen Inhalte einer Form untereinander?
  • Beeinflusst die Existenz einzelsprachlicher Zeichen die Wahrnehmung der Referenten und/oder ihre Kategorisierung und Konzeptualisierung?
  • Gibt es für identische Inhalte unterschiedliche Formen (Synonymie)?

(2) Die onomasiologische Forschungsrichtung geht von den Konzepten zum Inhalt und zur Form (von außen nach innen):

  • Welche Konzepte werden mit einzelsprachlichen (z.B. italienischen) Wörtern bezeichnet und sind daher mit einzelsprachlichen Inhalten verknüpft?
  • Spiegelt sich die Zusammengehörigkeit und Verwandtschaft von Konzepten in der Existenz von einzelsprachlichen Zeichen (und ihrer Veränderung) nieder?
  • Schlagen sich die Prozesse der neurologischen Verarbeitung von Wahrnehmungsdaten im Inhalt der einzelsprachlichen Zeichen nieder?

Semasiologische () und onomasiologische () Forschungsrichtung

Blank, Andreas (2001): Einführung in die lexikalische Semantik für Romanisten. Tübingen: Niemeyer.
Bühler, Karl (1965): Sprachtheorie: Die Darstellungsfunktion der Sprache von Karl Bühler. Mit einem Geleitwort von Friedrich Kainz [1934]. Stuttgart: Gustav Fischer.
Eco, Umberto (1977): Zeichen. Einführung in einen Begriff und seine Geschichte. Frankfurt am Main: Suhrkamp.
Gegenfurtner, Karl R. (2003): Gehirn und Wahrnehmung. Eine Einführung. Frankfurt am Main: Fischer.
Krefeld, Thomas & Pustka, Elissa (2014): Perzeptive Linguistik: Phonetik, Semantik, Varietäten. Stuttgart: Steiner.
Lehmann, Christian (2017): Zweifache Gliederung http://www.christianlehmann.eu/ling/lg_system/index.html?http://www.christianlehmann.eu/ling/lg_system/zweifache_gliederung.php. Abgerufen am: 29.11.2017.
Martinet, André (1949): La double articulation linguistique, Travaux du Cercle Linguistique de Copenhague, 30-37.
Ogden, Charles Kay & Richards, Ivor Armstrong (1923): The Meaning of Meaning: A Study of the Influence of Language upon Thought and of the Science of Symbolism. Cambridge: University.
Peirce, Charles Sanders (1931-1935): Collected Papers, Volumes I-VI, ed. by Charles Hartshorne and Paul Weiss, Volumes VII-VIII, ed. by Arthur W. Burks. Cambridge, Mass.: Harvard University Press.
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