Romanische Kleinstsprachen und ihre Überlebensstrategien im digitalen Zeitalter: Mirandesisch, Aranesisch, Monegassisch und Istro-Rumänisch

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Schlagwörter: Aranesisch , digitale Medien , Istrorumänisch , Sprachtod , Minderheitensprachen , Mirandesisch , Mirandés

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  1. Referenz auf den gesamten Beitrag:
    Roger Schöntag (2024): Romanische Kleinstsprachen und ihre Überlebensstrategien im digitalen Zeitalter: Mirandesisch, Aranesisch, Monegassisch und Istro-Rumänisch, Version 1 (06.05.2024, 09:27). In: Robert Hesselbach (Hrsg.) (2024): Romanische Regional- und/oder Minderheitensprachen im Zeitalter der Digital Humanities, Version 2. In: Korpus im Text, url: https://www.kit.gwi.uni-muenchen.de/?p=102823&v=1
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  2. Referenz auf einen Abschnitt oder Nachweis eines Zitats: https://www.kit.gwi.uni-muenchen.de/?p=102823&v=1#p:1
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1. Einführung und Fragestellung

Im vorliegenden Beitrag soll der Frage nachgegangen werden, wie die Repräsentation von romanischen Kleinstsprachen im Internet aussieht und ob die Möglichkeiten dieses  relativ rezenten Mediums bzw. dessen verschiedene Spielarten dazu beitragen können, eine Sprach­gemeinschaft mit nur noch wenigen Sprechern zu stabilisieren oder drastischer ausgedrückt vor dem drohenden Sprachtod zu retten. Es geht also einerseits darum, verschiedene Kommunikationsformen der digitalen Vernetzung zu systematisieren, ihre Nutzung im Hinblick auf die im Fokus stehenden Sprachen bzw. Sprecher zumindest approximativ zu erfassen, und andererseits Überlegungen anzustellen, ob und wenn ja, welche Auswirkungen diese Art der virtuellen Kommunikation auf Parameter wie Sprachraum, Sprachbewusstsein, Spracherhalt, Sprachpflege bzw. Sprachverfall und im Extremfall Sprachtod haben könnte. Diese möglichen Korrelationen sind dabei immer vor dem Hintergrund der aktuellen Sprachpolitik des jeweiligen Landes bzw. der zuständigen Region und dem weiteren sozio-linguistischen Kontext zu sehen, d.h. dem Verhältnis der Sprecher zu der bzw. den jeweiligen Dach­sprache(n) und zu weiteren potentiellen Verkehrssprachen.

2. Das Korpus: Romanische Kleinstsprachen

Die für diese Untersuchung ausgewählten Sprachen sind hier zunächst vorläufig als Kleinstsprachen benannt worden, ohne dass eine scharfe Abgrenzung zu dem üblicheren Begriff der Kleinsprache gegeben ist. Da jedoch auch eine Kleinsprache definitorisch nicht anhand einer exakten Sprecherzahl oder anderen Kriterien allgemein festgelegt ist,1 sei hier allgemein Kleinstsprache sehr grob definiert als a) eine Sprache mit im Hinblick auf den Spracherhalt kritische Sprecherzahl, b) eine Sprache mit sehr begrenzter kommunikativer Reichweite, c) eine von einer größeren (National-)Sprache überdachte Minderheitensprache und d) eine Sprache mit einem geographisch sehr kleinen autochthonen Sprachraum.

Der Auswahl der Sprachen des Untersuchungskorpus liegen dabei folgenden Kriterien zugrunde: Es wurde von West nach Ost aus jeder geographisch-linguistischen Großgruppe der romanischen Sprachen ein Vertreter ausgewählt – d.h. Iberromania (Mirandesisch), Gallororomania (Aranesisch), Italoromania (Monegassisch), Dakoromania (Istro-Rumänisch) –, wobei die jeweiligen Sprachen eben keine Haupt­vertreter darstellen, sondern eine Transitionszone markieren sollten. Ein zusätzliches Kriterium ist bei zumindest drei Vertretern ein extralinguistisches, nämlich dass sie erst in jüngster Zeit zu "Sprachen" erhoben worden sind, d.h. sprachpolitisch in den Rang einer (anerkannten) Minderheiten­sprache aufrückten. In diesem Kontext stellt sich dann unweigerlich die Frage nach der Abgrenzung zwischen Sprache und Dialekt bzw. Varietät und nach dem sprachlichen Abstand zu den entsprechenden Nachbarvarietäten bzw. Nachbar­sprachen.2 Diese Problematik soll hier jedoch nicht im Fokus stehen, aber der umstrittene oder noch junge Status einer Sprache, die nicht die gleiche schriftsprachliche Tradition wie eine National- und Standardsprache hat, macht jene Kleinstsprachen in dieser Hinsicht zu einem lohnens­werten Untersuchungsobjekt, weil hier der Konflikt zwischen traditionellen Diskurs­traditionen und domänengebundener Sprachver­wendung besonders offensichtlich ist. Zunächst seien nun aber erst einmal einige Basisinformationen zu den einzelnen Sprachen gegeben, um deren Status und kommunikative Reichweite zu verorten.

2.1.  Mirandesisch

Das Mirandesische (ptg. mirandês, língua mirandesa, mir. mirandés, lhéngua mirandesa, fala mirandesa)3 ist im Kern eine astur-leonesische Varietät, die in der zu Portugal gehörenden Region Terra de Miranda (mir. Tierra de Miranda) gesprochen wird und Beeinflussungen durch das Portugiesische (und zum Teil durch das Spanische) erfahren hat.

Umgekehrt strahlt das Mirandesische auch auf die portugiesischen Nachbarvarietäten aus, so dass die Ortsmundarten in den Verwaltungsbezirken von Vimioso und Bragança (sofern nicht mirandesischssprachig, v. infra) sowie Mogadouro, Macedo de Cavaleiros und Torre de Moncorvo entsprechende sprachliche Merkmale aufweisen (cf. Quarteu/Frías Conde 2002, 89). In diesem Sinne kann man es auch als eine Übergangs- oder Transitionsvarietät in diesem Sprachraum sehen.4

Der Sprachraum des Mirandesischen (Soria 2014, online)
(Lizenz: CC BY SA)

Gesprochen wird das Mirandesische hauptsächlich in einigen Bergdörfern im äußersten Nordosten Portugals in der Region Trás-os-Montes an der Grenze zur spanischen Provinz Zamora (cf. Abb. 1).

Der Verwaltungsbezirk (ptg. concelho) Miranda do Douro (Einwohner: 6.466, Stand: 2021) umfasst 13 Gemeinden (ptg. freguesias), darunter auch die Stadt Miranda do Douro (Einwohner: 2.264, Stand: 2021).5 Miranda de Douro gehört administrativ zum Distrikt (ptg. distrito) Bragança, zur Provinz (ptg. provincia) Trás-os-Montes e Alto Douro, zur Teil-Region (ptg. sub-região) Terras de Trás-os-Montes und zur Region (ptg. região) Norte.

Im eigentlichen Hauptort der Region, Miranda do Douro (mir. Miranda de l Douro), direkt an der spanischen Grenze wird es heute jedoch nicht mehr gesprochen, genauso wenig wie in den größeren Ortschaften Vimioso (mir. Bumioso) und Mogadouro (mir. Mogadouro), die historisch in etwa das Gebiet abgrenzen (zwischen den Flüssen Angueira und Douro (span. Duero)).

Das Sprachgebiet des Mirandesischen (seit dem 12. Jh. belegt) war im Mittelalter größer und umfasste auch die Gegenden bis zum Rio Sabor, also die heutigen Verwaltungsbezirke Vimioso und Mogadouro, womöglich war auch das Gebiet zu den nördlich gelegenen vilas Guadramil und Rio de Onor ein geschlossener Sprachraum im astur-leonesischen Kontinuum. Zwischen dem 12. und 15. Jh. fand eine intensive leonesische Kolonisierung statt, gleichzeitig beginnt aber auch bereits die Zurückdrängung des einheimischen Idioms. Im Laufe der Jahrhunderte verdrängt das Portugiesische das Mirandesische zunehmend, in einem letzten Schub insbesondere ab der 2. Hälfte des 20. Jhs. (cf. Merlan 2012, 52-53, 63).6

Es verbleiben in der Terra de Miranda, so wie sie heute sprachlich zu fassen ist, nur zwei Gemeinden des Verwaltungsbezirkes (ptg. concelho) Vimioso, nämlich Angueira (mir. Angueira)7 und Vilar Seco (mir. Bilar Seco), sowie 16 kleine Dörfer des concelho Miranda do Douro, in denen diese Sprache noch lebendig ist: São Martinho (mir. San Martino), Cicouro (mir. Cicuiro), Constantim (mir. Costantin), Póvoa (mir. Pruoba), Ifanes (mir. Infainç), Paradela (mir. Paradela), Genisio (mir. Zenizio), Malhadas (mir. Malhadas), Miranda do Douro (mir. Miranda de l Douro),8 Duas Igrejas (mir. Dues Eigreijas), Águas Vivas (mir. Augas Bibas), São Pedro da Silva (mir. San Pedro de la Silba), Palaçoulo (mir. Palaçuolo), Vila Chã da Braciosa (mir. Bila Chana de Barceosa), Picote (mir. Picuote), Sendim (mir. Sendim) (cf. Merlan 2012, 51-52). Man unterteilt das Mirandesische der Terra de Miranda in die Subvarietäten Zentral­mirandesisch (mir. mirandés normal, mirandés central), Nordmiran­desisch bzw. Grenz­mirandesisch (mir. mirandés seten­trional, mirandés raiano) und Südmirandesisch bzw. Sendinesisch (mir. mirandés meridional, sendinés(cf. Quarteu/Frías Conde 2002, 90) (cf. Merlan 2012, 65).

Zum Mirandesischen werden heutzutage meist neben der in der südlichen Terra de Miranda gelegenen Ortsmundart (Lokolekt) von Sendim (v. supra), dem Sendinesischen (ptg. sendinês, mir. sendinés), welches einige sprachliche Besonderheiten aufweist, auch die Varietäten der Gemeinden Guadramil (mir. Guadramil) und Rio de Onor (auch: Rio d’Onor, Riodonor; mir. Riu de Onor/Ruidenore, span. Rohonor), also das Guadramilesische (ptg. guadramilês, mir. guadramilés)9 und das Riodonoresische/Rionoresische (ptg. riodonorês, rionorês; mir. rio­donorés, span. rihonorés) als zusätzliche Subvarietäten gerechnet (cf. Schmidt-Radefeldt 1997, 354) (cf. Ceolin 2002, 62), sofern sie nicht als eigenständige Idiome klassifiziert werden.10 Diese beiden letztgenannten Varietäten finden sich isoliert vom restlichen Sprach­gebiet, nördlich von Bragança, sind aber ebenfalls als astur-leonesisch einzustufen (cf. Abb. 1).11

Die Sprecher des Mirandesischen sind meistens mehrsprachsprachig, d.h. in der Regel mindestens bilingual (mirandesisch/portugiesisch oder in den östlichen Dörfern miran­desisch/ kastilisch), einige (ca. 20% der Bevölkerung) auch trilingual (cf. trilinguismo parcial) mit dem Spanischen als zusätzliche Verkehrssprache (cf. Schmidt-Radefeldt 1996, 164).

Das Mirandesische reiht sich in gewisser Weise in die sogenannten falares fronteiriços (ptg. linguagems fronteiriças, span. lenguajes fronterizos) oder línguas raianas (cf. Vasconcelos 1886, 5-7) ein, d.h. in die Varietäten entlang der spanisch-portugiesischen Grenze, die dort entstanden sind, wo der politische Grenzverlauf nicht mit dem sprachlichen korrespondiert (cf. z.B. barraquenho, fala de Xálima, português de Olivença bzw. oliventino).12

Die Sprecher­zahlen waren aufgrund der Abgelegenheit der Region und der geringen Siedlungsdichte noch nie sehr hoch; zu Beginn der 1960er-Jahren lag die Anzahl der Sprecher wohl bei einem Maximum von 15.000, danach ging sie drastisch zurück (geringe Geburten­rate, Überalterung, Auswanderung), so dass sie in den 1990er-Jahren auf weniger als 7.000 Sprechern zu schätzen ist.13 Die Einwohnerzahl des Verwaltungsbezirkes (ptg. concelho) Miranda do Douro lag 2001 bei 8.048 Personen, wovon schätzungsweise ca. 6.650 des Mirandesischen mächtig sind, diejenigen, die es tatsächlich im Alltag benutzen beläuft sich jedoch wohl nur auf ca. 4.000-5.000 (cf. Merlan 2012, 61-64). Es verbleibt also, unter Einbeziehung auch der Auswanderer (ca. 5.000) und ihrer schwer abzuschätzenden Kompe­tenz sowie einigen L2-Sprechern, eine grob abzuschätzende Gesamtsprecherzahl zwischen ca. 10.000 und maximal 12.000 Sprechern.14

Portugal hat 1995 das europäische Rahmenübereinkommen zum Schutz nationaler Minder­heiten unterzeichnet und 2002 ratifiziert, nicht jedoch die Europäische Charta der Regional- und Minderheiten­sprachen (1993).15 Als Schutzmaßnahme wurde allerdings das Miran­desische am 17. September 1998 vom portugiesischen Parlament, als eigenständige Sprache aner­kannt, und zwar in dem Sinne, dass es in der lokalen Verwaltung und bei Amtshandlungen verwendet werden darf (zusätzlich zum Portugiesischen), was durch ein Gesetz von 1999 (Nr. 7/1999) bestätigt wurde (cf. Pan 2006, 390-394) (cf. Schmidt-Radefeldt 2008, 237). Das Mirandesische ist erst in jüngster Zeit in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt und wird heute auch als segunda lhéngua ouficial Portugals bezeichnet. Die Verbreitung und Förderung bleibt trotzdem sehr eingeschränkt. Mirandesisch wird als Wahlfach in der Grundschule (9-12 Jährige) und Sekundarschule (13-15 Jährige) angeboten (seit 1986) sowie in Form von Sommerkursen an einzelnen Universitäten (cf. Martins 1997, 19) (cf. Schmidt-Radefeldt 2008, 238), allerdings nicht durchgehend und die (literarische) Textproduktion ist zunächst als eher marginal einzustufen: wenige Erzählungen (z.B. Nossa Alma i nossa Tierra, 1961), ein paar Gedichte und zwei Theaterstücke (cf. Verdelho 1994, 16-17) (cf. Martins/Ferreira 2019, 490-492). Seit 1999 erfährt es jedoch einen bescheidenen, aber dennoch voranschreitenden Ausbau, wie regelmäßige Beiträge in Zeitungen wie Diario de Trás-os-Montes, Jornal do Nordeste und Mensageiro de Bragança oder O Público sowie einige geisteswissenschaftliche Fachartikel und vor allem Übersetzungen zeigen (cf. Merlan 2020, 149-155). An Institutionen ist das Anstituto de la Lhéngua Mirandesa, die Associaçon de Lhéngua i Cultura Mirandesa (ALCM) sowie das Centro de Estudos António María Mourinho (CEAMM) zu nennen. Bis Ende des 20. Jh. hatte das Mirandesische keine normierte Schriftsprache, d.h. Dachsprache war immer das Portugiesische (bzw. früher Latein).

Die ersten Texte des Mirandesischen entstanden nach seiner "Entdeckung" (v. supra) Ende des 19. Jhs., aber erst als 1986 Mirandesisch als Wahlfach in der Schule institutionalisiert wurde, begann eine Kodifizierung. Eine 1994 gebildete Kommission erarbeitete zunächst die Proposta de convenção ortográfica mirandesa (1995), worauf die Convenção ortográfica da língua mirandesa (1999) in Kraft trat, welche um eine Primeira Adenda (2000) und eine Segunda Adenda (2002) ergänzt wurde; zur Berücksichtigung einiger Spezifika des Sendinesischen (cf. Merlan 2011, 73-74).

Nach wie vor ist das Mirandesische aber im Wesentlichen eine vorwiegend mündlich verwendete und tradierte Varietät einer ländlichen Bevölkerung, die als fala de la region nur wenig Prestige genießt und deren Kodifizierung nur mühsam gelingt, was eine typische Diglossie-Situation bedingt: Nähesprache Mirandesisch (low-variety) vs. Distanzsprache Portugiesisch (high-variety).16

2.2. Aranesisch

Das Aranesische (aran. aranés, span. aranés, kat. aranès, frz. aranais) ist eine Varietät des Okzitanischen im Pyrenäental Val d’Aran (aran. era Val d’Aran, span. el Valle de Arán, kat. la Vall d'Aran, frz. le Val dʼAran) mit dem Hauptort Vielha bzw. heutzutage Vielha e Mijaran (span. Viella y Medio Arán) in der zu Spanien gehörenden autonomen Region Katalonien (Provinz: kat. Lleida/span. Lérida; Comarca: Val d'Aran). Beim Aranesischen handelt es sich genau genommen um eine Subvarietät des Gaskognischen, eines Dialektes des Okzitanischen, dem aufgrund einiger sprachlicher Besonderheiten eine Sonderstellung zukommt, auch wenn er inzwischen meist nicht mehr als eigene Sprache klassifiziert wird (cf. Kremnitz 1974, 18-19) (cf. Ravier 1991, 86-87).17 Es liegt zudem an der Grenze bzw. im Übergangsgebiet zwischen dem Gaskognischen und dem Languedokischen und grenzt nach Süden sowohl an das aragonesische als auch an das katalanische Sprachgebiet (cf. Abb. 2), so dass sich diatopisch hier eine besondere Spezifik ergibt (cf. Winkelmann 1991, 186).18 Das Aranesische hat sich zudem durch die geographisch besondere Lage herausgebildet (cf. Schöntag 2023b, 335-336), und zwar insofern als das Aran-Tal nur nach Norden, d.h. nach Frankreich und dem okzitanischen Sprachraum hin, entlang der Garonne (aran. eth Garona, frz. la Garonne), geöffnet ist und ansonsten von 2.000-3.000m hohen Bergen umgeben ist, die das Tal abriegeln (cf. Abb. 3). Eine Verbindung nach Süden existiert traditionell nur über einen schwer zugänglichen Pass (aran. Port de la Bonaigua, 2.072m; seit 1920-1923 mit Straße, im Winter früher unzugänglich); heutzutage gibt es zusätzlich noch einen modernen Tunnel (aran. Túnel de Vielha; seit 1948, Länge: 5,2 km).

Der Sprachraum des Okzitanischen (Lieutard online, introduction)
(Lizenz: CC BY SA)

Das Val d'Aran (Hagimont 2015, Abs. 7, Kap. I, 1)
(Lizenz: CC BY SA)

Historisch gehörte das Gebiet des Aran-Tales zur Grafschaft Comminges (12./13. Jh.), stand jedoch meist unter der Oberhoheit von Katalonien bzw. der Krone von Aragón (seit 13. Jh.),19 zum Teil mit eigenem Sonderstatut (z.B. Privilegien 1258), so dass durch die politische Grenzziehung zu Frankreich und dem restlichen gaskognischen bzw. okzitanischen Sprachgebiet eine Isolierung geschaffen wurde. Man könnte somit auch von einer dachlosen Außenmundart des Okzitanischen sprechen, insofern das fremde Dach hier das Katalanische bzw. Spanische ist (cf. Winkelmann 1989, 94-95)  (cf. Winkelmann 1989b, 106) (cf. Hammermüller 1995, 95-97).20

Im Val d'Aran gibt es 9 Gemeinden (33 Ortschaften) mit insgesamt 10.372 Einwohnern (Stand: 2021),21 davon leben im Hauptort Vielha e Mijaran 5.581 (Stand: 2022).22 Das Tal war in früheren Zeiten agrarisch geprägt, doch heutzutage ist es ökonomisch stark vom Tourismus, insbesondere dem Wintertourismus, abhängig. Die Anzahl der Sprecher, die man als Primärsprecher bezeichnen kann, die also das Aranesische aktiv gebrauchen, liegt bei max. ca. 4.000-5.000 (ca. 35-62% aktiv, 88% passiv, Stand: 2001)(cf. Pusch 2006, 279) (cf. Winkelmann 2008, 19), mit abnehmender Tendenz. Dabei sind 23% der Bewohner aus dem katalanischen Sprachgebiet zugezogen, 26% aus anderen Regionen Spaniens und 4% aus anderen Staaten bzw. Sprachgebieten, so dass für 53% der Einwohner das Aranesische nicht Muttersprache, sondern Zweit- oder Fremdsprache ist (Stand: 1996) (cf. Winkelmann 2008, 19). Die Sprachkompetenz der Talbewohner, die vom Institut d’Estadística de Catalunya (Idescat) erfasst wird, ist dabei die folgende (Stand: 2018): 83,3 % verstehen das Aranesische, 60% sprechen es auch, 73,5% können es lesen und 45,8% sind in der Lage es auch zu schreiben (cf. Generalitat de Catalunya 2019, 3). Primärsprecher, d.h. wirklich aktive Sprecher, sind nur noch 21,4% der Talbewohner, d.h. ca. 2.000 (Stand: 2018) (cf. Moral Ajado 2017, 424) (cf. Winkelmann /Fröhlich 2018, 132).

Das Aranesische ist seit 1979 (Art. 3) in Katalonien schützenswert und förderungswürdig,23 was im Autonomiestatut von 1983 (Art. 28) erneuert wurde.24 Es hat seit 1990 (Llei 16/1990) einen regional begrenzten halb-autonomen Status innerhalb der autonomen Region Katalonien zugesprochen bekommen und es ist seit 2006 (Art. 6.5) laut dem Estatut dʼAutonomia de Catalunya sogar ko-offizielle Sprache in ganz Katalonien (cf. oficialitat extraterritorial; Moral Ajado 2017, 416), was gesetzlich 2010 (Llei 35/2010) und 2015 (Llei 1/2015) mit einem erweiterten Rechtsstatus bestätigt wurde (cf. Moga Vidal 2016).

So werden beispielsweise regionalspezifische Gesetze von der Generalitat de Catalunya auch auf Aranesisch publiziert. Das Aranesische ist die einzige Varietät des Okzitanischen, welche Minderheitenschutz genießt, da es keine offizielle Anerkennung von Minderheiten­sprachen in Frankreich gibt (cf. Winkelmann /Fröhlich 2018, 131-133). Es wird in der gesamten Grundschule als primäre Unterrichtssprache verwendet (6-11 Jährige), in der Sekundarstufe (12-16 Jährige) gibt es dann nur noch Sprachunterricht (2 Std. pro Woche) und das Katalanische und Spanische übernehmen die Funktion der Unterrichtssprache (cf. Dietzel 2006, 210-211).25

Seit 1982 wird an der Kodifizierung des Aranesischen u.a. für den schulischen Gebrauch gearbeitet, wobei man sich hier an der seit dem 20. Jh. geschaffenen okzitanischen Standard­norm orientieren konnte, die wiederum eine Rückbindung zur mittelalterlichen Literatur­sprache hatte und damit eine lange schriftsprachliche Tradition.26 Bis Ende des 19. Jhs. fand das Aranesische als Schriftsprache keine Verwendung. Der erste auf Aranesisch publizierte Text ist das Gedicht Era mia pastoura (1907) des Heimat­dichters Jusèp Sandaran Bacaria (1875-1942) in der Tradition der jocs florals (cf. Winkelmann 2008, 21).27 Im Weiteren wurden zu Beginn des 20. Jhs. ein Heimatroman und weitere Volkspoesie verfasst. Während der Franco-Diktatur kam die literarische Produktion zum Erliegen und wurde erst ab Ende der 1970er-Jahre wieder aufgegriffen. Dann entstanden neben einem Messbuch und weiterer Heimatliteratur auch Schulbücher sowie Übersetzungen kultur- und sprachrelevanter Abhandlungen (cf. Winkelmann 2008, 27). Was die Kodifizierung des Aranesischen angeht, so hat sich insbesondere in jüngster Zeit viel getan. Es gibt inzwischen verschiedene Grammatiken (cf. Carrera 2010) (cf. Carrera 2011) (cf. Institut d’Estudis Aranesi 2015) (cf. Institut d’Estudis Aranesi 2018b), Wörterbücher (cf. Furness 2006) (cf. Institut d’Estudis Aranesi 2018) sowie vom sehr umtriebigen Institut d'Estudis Aranesi herausgegebene Bücher zur Morphosyntax, zur Verbal­morphologie sowie weitere (Lehr)bücher. An Institutionen seien hier vor allem der Conselh Generau de Val d'Aran, das Insitut d'Estudis Aranesi bzw. die Acadèmia aranesa dera lengua occitana und das Institut dʼEstudis occitans in Toulouse genannt.

Auch wenn das Aranesische sich als Schriftsprache zu etablieren beginnt und die Sprecher grundsätzlich eine positive Einstellung gegenüber ihrer Sprache haben (cf. Dietzel 2006, 211), kann man die Sprachsituation im Val d'Aran trotzdem als weitgehende Diglossie bzw. Tri­glossie einstufen, insofern die Einwohner, soweit sie die einheimische Varietät beherrschen, außerdem noch Katalanisch und/oder Spanisch als Prestigesprache verwenden sowie mitunter das Französische, insbesondere im unteren grenznahen Gebiet zu Frankreich. In diesem Fall könnte man ggf. von einer Tetraglossie sprechen (cf. Hammermüller 1995, 103).28 Dabei ist das Aranesische trotz seines inzwischen offiziellen Charakters eine klassische low variety, die bevorzugt in der Domäne Familie bzw. Freundes- und Bekanntenkreis (d.h. privat) gesprochen wird, während vor allem bedingt durch den Tourismus im Bereich der Arbeit für viele, die nicht in der traditionellen Landwirtschaft arbeiten, die Nationalsprachen Spanisch und Französisch sowie das Katalanische dominieren (cf. Winkelmann /Fröhlich 2018, 133). Bei Bewohnern, die das Aranesische gar nicht oder nur passiv beherrschen, z.B. weil sie zugewandert sind (z.B. aus anderen Teilen Spaniens wie Andalusien oder Galicien, v. supra), ergeben sich unter Umständen andere Formen der Mehrsprachigkeit.

2.3.  Monegassisch

Das Monegassische (mon. munegascu, frz. monégasque) ist eine im Wesentlichen ligurische Varietät, d.h. ein gallo-italienischer Dialekt mit starkem Einfluss des Okzitanischen, welches hier in der Varietät des Provenzalischen wirksam ist. Historisch gesehen erklärt sich die Genese durch die (Neu-)Gründung Monacos (mon.  Múnego, okz. Mónegue)29 im Jahre 1215 durch die Republik Genua in einem provenzalischen Sprachraum bzw. genauer in einem Sprachraum,30 in dem Provenzalisch (frz. provençal, okz. provençau), Alpenproven­zalisch (frz. vivaro-alpin, okz. vivaroalpenc, vivaroaupenc) sowie Alpen­ligurisch (frz. ligurien alpin, it. ligure alpino) und Küsten­ligurisch (frz. ligurien maritime, it. ligure intemelio bzw. ligure occidentale) aufeinander­treffen (cf. Abb. 4): benachbarte Varietäten mit eigenen mikrodiatopischen Spezifika sind östlich das eher okzitanisch geprägte Mentonaskische (frz. mentonasque, mentonnais, okz. mentounasc) von Menton,31 etwas weiter nördlich das nord- bzw. alpenligurische Royaskische des Royatals (frz. royasque, lig. ruiascu, okz. roiasc)32 und westlich angrenzend das okzitanische Nizzardische (auch: Nissardische, Nissart; frz./okz. nissart, niçard, frz. niçois) von Nizza (cf. Kremnitz 2015b, 79) (cf. Forner 2016, 149-151).

Monegassisch und seine Nachbarvarietäten (Blanc 2015, online; modifiziert R.S.)
(Lizenz: CC BY SA)

Monegassisch ist seit dem hohen Mittelalter (v. supra) die ursprüngliche Varietät des heutigen Kleinstaates Monaco (frz. Principauté de Monaco, mon. Principatu de Múnegu), der in dieser Form seit 1911/1927 besteht, dabei nicht Teil der EU ist (Einwohner: 39.150, Stand: 2022)33 und dessen offizielle Amtssprache das Französische ist, was in der Constitution de Monaco (1962) festgelegt wurde. Das Monegassische war in den 1970er-Jahren schon fast ausgestorben, als es durch die Initiative des Kanonikers Georges Franzi (1914-1997) von Fürst Rainier III. (1923-2005; Fst. ab 1949) im Jahre 1976 zum Pflichtfach im Schulunterricht erhoben wurde. Entsprechend weiterer Reformen zugunsten des einheimischen Idioms (1979, 1987, 1998) durch die Direction de l'Éducation Nationale ist Monegassisch in der Grundschule (enseignement primaire: école élémentaire) obligatorisch, ab der Sekundarstufe (enseignement secondaire: collège, lycée) ist es fakultativ, kann aber auch im Abitur gewählt werden. Es gibt zudem einen concours de langue monégasque für alle Schüler. Seit 1993 gibt es für Monegassen und résidents étrangers die Option, Sprachkurse für Erwachsene zu besuchen. An der benach­barten Universität Nice Sophia-Antipolis gibt es keinen Sprachunterricht, das Monegassische ist höchstens Teil entsprechender linguistischer Forschung (cf. Passet 2019c, online). Institutionen, die sich mit dem Monegassischen beschäftigen bzw. es fördern sind das Comité National des Traditions Monégasques (1924) und die Académie des Langues Dialectales (1981).

Die exakte Zahl der aktiven native speakers ist kaum zu ermitteln, es handelt sich wohl nur um wenige hundert, meist ältere Personen, die gesamte Sprecherzahl kann auf ca. 2.000-5.000 beziffert werden (max. ca. 15-16% der Einwohner). Die Monegassisch-Sprecher sind alle mindestens zweisprachig (Französisch).34 In Monaco ist neben dem Monegassischen und Französischen (ca. 60-75%) als Primärsprache auch das Okzitanische (ca. 15%) präsent sowie bis heute das Italienische (ca. 20%).35 Hinzu kommt das Englische als Verkehrs­sprache (und als Primärsprache von ca. 5% der Einwohner). Das Monegassische ist wie das Italienische für Monaco als Minderheiten­sprache in der Charte européenne des langues régionales ou minoritaires (1992/1998) aufgenommen, die aber von Monaco nicht ratifiziert wurde (cf. Puchkov 2005, 839-840) (cf. Leclerc 2019, online) (cf. Passet 2019d, online).

Das Monegassische war bis zu Beginn des 20. Jhs. alleinige Sprache der Mündlichkeit, erst dann setzte eine bescheidene Schriftlichkeit ein: Gedichte, Theaterstücke, Erzählungen, Novellen, Übersetzungen sowie eine zweisprachige Chronique Monégasque in der Zeitung Monaco-Matin (cf. Passet 2019b:online). Das erste literarische Werk auf Monegassisch ist A legenda de Santa Devota (1927) von Louis Notari (1879-1961), was dann als Initialzündung eine gewisse Blüte monegassischen Schrifttums auslöste (cf. Passet 2019c, online). In Bezug auf die für die Kodifizierung einer Sprache wichtigen, normsetzenden Wörterbücher und Grammatiken sowie die sich darauf beziehenden Lehrbücher ist es, was das Monegassische anbelangt, eher schlecht bestellt. Es gibt eine ältere, wieder neu aufgelegte Grammatik (cf. Frolla 2009) sowie zwei zweisprachige Teil-Wörterbücher (cf. Frolla 1963) (cf. Barral 1983) und kaum Schulbücher.

In Bezug auf die wenigen Monegassisch-Sprecher, bei denen nicht ganz klar ist, wie viele von ihnen tatsächlich L1- und nicht L2-Sprecher sind, liegt eine klare Diglossie-Situation vor, da das Französische den Alltag bestimmt und sowohl als Distanz- wie auch als häufigste Nähesprache fungiert. Für die italophonen, okzitanophonen Einwohner Monacos gilt im Prinzip das Gleiche, da auch sie vom Französischen überdacht werden, nur haben deren Varietäten eine Rückbindung an größere lebendigere Sprachgemeinschaften.

2.4. Istro-Rumänisch

Das Istro-Rumänische (rum. istroromână, hist. rum. Rumêri, kroat. istrorumunjski) ist eine der vier großen Varietäten des Rumänischen, neben dem Dakorumänischen (rum. dacoromână), Megleno-Rumänischen (rum. meglenoromână) und Aromunischen (rum. aromână) und wird im Nordosten der Halbinsel Istrien in Kroatien gesprochen.

Das Istro-Rumänische kann in zwei Subvarietäten gegliedert werden (cf. Abb. 5), und zwar in eine nördliche, genannt Žejanisch (istrorum. žei̯ånski, rum. jeianschi/jeianski, engl. Zheyanski), die in der Ortschaft Žejane (istrorum. Žejân, rum. Jeian, it. Seiane; Einwohner: 105, Stand: 2021)36 der Gemeinde Matulji (Gespanschaft: Primorje-Gorski kotar) gesprochen wird, und in eine südliche, die mit dem generischen Namen Walachisch (istrorum. vlåşki, rum. vlaşchi/vlaşki, vlaşca limba, engl. Vlasheki) bezeichnet wird.37

Letztere Varietät wird in ein paar wenigen Dörfern der Gemeinde Kršan (Gespanschaft: Istrien) gesprochen, die in den Tälern der Flüsse Boljunčica (rum. Boliunciţa) und Raša (rum. Raşa) gelegen sind (cf. it. Val d’Arsa). Die istro-rumänischen Ortschaften sind Šušnjevica (istrorum. Šušńevicę, rum. Şuşnieviţa, it. Susgne­vizza/it. hist. Valdarsa), Nova Vas (rum. Noselo), Kostrčan (rum. Costărcean), Jesenovik (rum. Sucodru), Letaj (rum. Letai), Zankovci (rum. Zankovci) und Brdo (rum. Bârdo). Die beiden Siedlungsräume sind durch das Učka-Gebirge (kroat. Učka-Gore, it. Monte Maggiore) getrennt, was zur Folge hat, das so gut wie kein Austausch zwischen den Varietäten besteht. Die nördliche Varietät von Žejane weist dabei konservativere Züge auf, während die südlicheren Mundarten der einzelnen Dörfer, die sich in einigen Spezifika auch nochmals voneinander unterscheiden, offener für Innovationen sind (cf. Dahmen 1989, 450) (cf. Filipi 2002, 91-95).38

Istrorumänisches Siedlungsgebiet (Clenciu 2015, online)

Das Istro-Rumänische, das sich womöglich im 10./11. Jh. vom Dakorumän­ischen getrennt hat,39 geht auf romanische Hirtenvölker (cf. Transhumanz, d.h. saisonale Migration aufgrund von Weidewirtschaft), die Vlachen (rum. Vlahi, kroat. Vlasi) oder Morlaken (rum. Morlaci, kroat. Morlaci, it. Morlacchi) genannt wurden, zurück. Diese waren aus dem südlichen Dalmatien (Raum Dubrovnik: Dinara, Velebit) im 14./15. Jh. nach Istrien und auf die südlich vorgelagerten Inseln eingewandert und wurden dort dann nach und nach sesshaft (16. Jh.), nachdem sie zuvor über einige Jahrhunderte durch Serbien, Bosnien und Kroatien gezogen waren. Beeinflusst ist das Istro-Rumänische, das früher weiter über ganz Istrien und auf den Inseln Krk (it. Veglia, dalm. Vikla) und Rab (it. Arbe, dalm. Arba) verbreitet war (†18./19. Jh.),40 hauptsächlich vom Kroatischen, aber auch vom Italienischen (cf. Schroeder 1967, 53) (cf. Dahmen 1989, 448-449) (cf. Burlacu 2010, 16).

Die Sprecher sind alle mindestens zweisprachig, d.h. es besteht eine Diglossie-Situation mit dem Kroatischen als high variety und dem Istro-Rumänischen als low variety mit sehr eingeschränkter Kommunikationsreichweite (ältere Familienmitglieder, Freunde), wobei oft an die folgende Generation nur noch Kroatisch weitergegeben wird oder zumindest ein stark mit Interferenzen versehenes Istro-Rumänisch.41 Dies liegt zum einen daran, dass viele im Bereich der Arbeit Kroatisch sprechen, zum anderen daran, dass manche sowieso nur noch partiell dort wohnen. Ursprünglich war das Gebiet agrarisch geprägt (auch Handwerk: Holzwirtschaft, Köhlerei), heutzutage arbeiten viele im Tourismus oder anderen Berufen außerhalb (cf. Dahmen 1989, 452). Die Sprecherzahl schwankt von 100-300 in der Region,42 bis zu 1.500 unter Einbeziehung von migrierten Sprechern, die in den benachbarten kroatischen Städten wie Kršan (it. Chersano), Labin (it. Albona), Matulji (it. Mattuglie), Rijeka (it. Fiume), Opatija (it. Abbazia), Pula (it. Pola), Pazin (it. Pisino), im italienischen Triest (it. Trieste) oder aber in den USA und anderen Ländern (Australien, Westeuropa) leben, sowie unter Berücksichtigung von L2-Sprechern. Die aktuellste Studie von Tamaro geht von nur noch 100 aktiven Sprechern im ursprünglichen Gebiet selbst aus (cf. Tamaro 2023, 76).43 Gerade bei denen im Exil lebenden Istro-Rumänen ist womöglich die kulturelle Identifikation höher einzustufen als die sprach­lichen Kompetenzen, die z.T. kaum bis gar nicht mehr vorhanden sind. Am ehesten funktioniert noch Žejane als überlebensfähige Sprach­gemein­schaft (cf. Dahmen/Kramer 2014, 316), während die südlichen Dörfer durch massive Abwanderung und Überalterung kaum noch sprachlich lebendig sind. Auf der Halbinsel Istrien wird neben Kroatisch (Dialekt: Čakawisch, it. ciacavo, kroat. čakavski), Montenegrinisch (Sprachinsel: Peroj bei Pula, seit 17. Jh.) auch Slowenisch (im Nordteil, d.h. in Slowenien) sowie Italienisch gesprochen; letzteres sowohl als überregionale Verkehrssprache in seiner Standard­varietät als auch in Form des Istro-Venezianischen. Hinzu kommt noch das schwer klassifizierbare, in Resten erhaltene Istriotisch, welches noch in einigen Dörfern präsent ist (cf. Dahmen 1989, 452-453) (cf. Vrzić/Doričić 2014, 106-108).44

In der 1991 verabschiedeten Unabhängigkeits­verfassung Kroatiens ist allgemein den Minderheiten das Recht zugestanden worden ihre Kulturen und Sprachen zu pflegen. Kroatien hat 1997 die EU-Charta der Regional- und Minderheitensprachen ratifiziert, die 1998 in Kraft trat. Das Istro-Rumänische hat aber keinen dezidierten Minderheitenschutz bekommen wie andere einheimische Sprachen (cf. Italienisch, Serbisch, Ungarisch, Tschechisch, Slowakisch, Ruthenisch, Ukrainisch; cf. Art. 2.2, 3.1), die auch in Folge der weiteren EU-Berichtzyklen ausgebaut wurden, obwohl es laut EU dafür vorgesehen war. Im Jahre 2010 wurden im Zuge der reformierten kroatischen Verfassung dafür allgemein weitere lokale Förderungs­maßnahmen umgesetzt und das Istro-Rumänische wurde mit weiteren Sprachen unter allgemeinen kulturellen Schutz gestellt (cf. Lalli Paćelat/Matticchio 2021, 278-279). Für das Istro-Rumänische wurde außerdem in der Folge eine zusätzliche lokale Förderung von Sprache und Kultur in der Gespannschaft Istrien (kroat. Istarska županija), der einzigen offiziell zweisprachigen Region Kroatiens (Kroatisch, Italienisch), beschlossen (Art. 21) (cf. Cremer 2012, 116-119) (cf. Horvat 2013, 58-59).45 So wurde beispielsweise im Jahre 2016 die Grundschule in Šušnjevica wiedereröffnet, wo gelegentlicher Unterricht in Istro-Rumänisch angeboten wird.

Das Istro-Rumänische ist bisher kaum verschriftlicht, die Schreibung orientierte sich früher (und z.T. bis heute) meist am Standardrumänischen. Es gibt keine wirklich einheitliche eigene istro-rumänische Orthographie; die aktuellen Varianten sind eine Mischung aus rumänischer und kroatischer Graphie. Die Literatur auf Istro-rumänisch, d.h. Belletristik sowie Sach- und Fachbücher, ist äußerst bescheiden bzw. kaum existent. Es gibt zudem keine nennenswerten Kultur- und Sprachinstitutionen, die eine Kodifizierung der Sprache oder eine dauerhafte Förderung garantieren würden, obwohl es in jüngster Zeit einige Initiativen, vor allem aus dem Ausland gibt (cf. Istroromanian Community, IstroRomanians in Croatia, Vlaški and Žejanski Language Project). Das wahrscheinlich erste Buch auf Istro-Rumänisch datiert zwar schon vom Beginn des 20. Jhs. (cf. Calindaru lu rumeri din Istrie, 1905), doch bleibt die weitere Textproduktion der folgenden hundert Jahre eher erratisch. Es gibt nur eine Grammatik (mit Texten) auf Kroatisch (cf. Kovačec 1998) sowie kleinere Auswahl-Wörterbücher (cf. z.B. Dianich 2011) sowie ein noch unvollständiges (cf. Neiescu 2011/2015).

Den Sprechern ist zwar die Eigenständigkeit ihrer Sprache, die sie auch nicht gering schätzen, durchaus bewusst, nicht nur in Abgrenzung vom Kroatischen, sondern auch vom Dako­rumänischen, sie fühlen sich aber trotzdem vorwiegend als Kroaten oder auf lokaler Ebene vor allem als Istrier (cf. Dahmen 1989, 452-453).

3. Sprachtod und Sprachpolitik

Es ist auffällig, wie an dem jeweiligen oben dargestellten offiziellen Status der hier genannten romanischen Kleinstsprachen ersichtlich ist, dass Sprachen oft staatliche Anerkennung und Minderheitenschutz- und ggf. Förderung erfahren, wenn sie bereits gefährdet sind bzw. kurz vor dem Aussterben stehen. Es gibt also zugespitzt formuliert in Bezug auf Minderheiten­sprachen eine unmittelbare Korrelation zwischen Sprachpolitik und Sprachtod.

Vor diesem Hintergrund gilt es zunächst, einige Ursachen der Gefährdung des Fortbestandes einer Sprache anzuführen sowie auf den graduellen Prozess des Sprachtodes einzugehen.

Die Metapher des Sprachtodes (engl. language death, language decline, language loss) umschreibt im Wesentlichen (abgesehen vom sudden death bzw. Glottozid) einen Prozess des Sprachwechsels einer Sprechergemeinschaft von einer monolingualen Phase über eine bilinguale Phase mit verschiedenen Stadien der Zweisprachig­keit zu einer anderen Mono­lingualität (oder von einer zu einer anderen Art der Zwei- bzw. Mehr­sprachigkeit) (cf. Mattheier 2003, 18-19). In der Phase des Übergangs von der Sprache der Minderheit zur Sprache der Mehrheitsgesellschaft (engl. language shift) erodiert die Sprachkompetenz der Sprecher von Generation zu Generation; im Zuge des engen Sprachkontaktes zwischen den beiden Sprachen (cf. Parameter zur Bestimmung des Kontaktes, Schöntag 2009, 108) werden vermehrt Lexeme und Strukturen der Minderheiten­sprache durch die der prestige­reicheren Sprache ersetzt (engl. language decay, language decline, language obsolescence; cf. Sasse 1992, 20) bis hin zu einer reinen Passivkompetenz der Sprecher (engl. semi-speakers, passive bilinguals). Mit der Abnahme der Ausdrucks­kompetenz der Sprecher sinkt die kommunikative Reichweite der Sprache und sie findet in immer weniger Domänen Verwendung. Dieser Prozess des Sprachwechsels einer Sprach­gemein­schaft, der letztendlich die Aufgabe einer Sprache und deren Aussterben zur Folge hat, wurde in der Forschung in verschiedenen Modellen (cf. Kaskaden-Modell) dargestellt.46 Hier seien nun zwei gängige Einteilungen mit ihren Phasen der Gefährdung vorgestellt:

Wurm 1998; Crystal 2000Moseley 2007 Moseley 2007Moseley 2010b Rheg/Campell 2018 
  safe: language is spoken by all generations; intergenerational transmission is uninterrupted  
potentially endangered: which usually implies lack of prestige in the home country, economic deprivation, pressure from larger languages in the public sphere and social fragmentation in the private, to the extent that the language is not being systematically passed on in the education system vulnerable: most children speak the language, but it may be restricted to certain domains (e.g. home) at risk
vulnerable
endangered: where the youngest fluent speakers tend to be young adults, and there is a disjunction in passing on the language to children, especially in the school but even in the home environment definitely endangered: children no longer learn the language as mother tongue in the home threatened
endangered
seriously/severely endangered: with the youngest fluent speakers being among the older generation aged fifty and over, implying a loss of prestige and social value over a generation ago severely endangered: language is spoken by grandparents and older generations, while the parent generation may understand it, they do not speak it to children or among themselves severely endangered
moribund: with only a tiny proportion of the ethnic group speaking the language, mostly the very aged critically endangered: the youngest speakers are grandparents and older, and they speak the language partially and infrequently critically endangered
extinct: where no speakers remain [… ]; theoretical possibility of revival extinct: there are no speakers left dormant
awakening

Kriterien für gefährdete Sprachen

Die hier untersuchten Sprachen des Mirandesischen, Aranesischen, Monegassischen und Istro-Rumänischen können alle schon allein durch ihre niedrige Sprecherzahl prinzipiell als gefährdete Sprachen eingestuft werden (engl. endangered languages), das Istro-Rumänische wohl als critically endangered, die anderen zumindest als severely endangered. Wie stark die Gefährdungslage im Einzelnen ist bzw. wie groß eine Überlebenschance im Sinne eines Spracherhalts (engl. language maintenance) über einige weitere Generationen, ist jedoch aufgrund unterschiedlicher Voraussetzung durchaus differenziert zu betrachten. Bevor also hier eine exakte Einstufung des endangerement vorgenommen wird, seien einige zentrale Faktoren dargestellt, die den Spracherhalt oder den Sprachwechseln begünstigen.

Dazu sei auf das Schema von Riehl (cf. Riehl 2004b, 162-167) mit Faktoren des Spracherhalts zurückgegriffen – wobei einige der dort gelisteten Faktoren hier modifiziert wurden –, die in den vorliegenden Sprach­kontakt­situationen von Relevanz sein könnten.47

Faktoren Spracherhalt/ Sprach­wechsel Mirandesisch Aranesisch Mone-gassisch Istro-Rumänisch
Größe und Geschlossenheit der Siedlung relativ geschlossen, eher klein sehr geschlossen, klein geschlossen, sehr klein zweigeteilt, z.T. disparat (Aus-wanderung), klein
Siedlungstyp (Urbanität vs. Ruralität) rural (bäuerlich geprägt, abgelegene Region) rural, geringe Urbanität (geographisch stark isoliert) urban (internationale Überformung) rural (bäuerlich, bedingt abgelegen)
Sprecheranzahl/Zahl der Kommunikationspartner ~ 4.500- 15.000 ~ 4.000- 5.000 ~ 100-5.000 ~ 120-1.100
Institutionalisierungsgrad (Schule, Vereine, Kirche) gering (hohe Analphabeten-rate, wenig Unterricht) relativ gut (Unterricht) bedingt (Unterricht) sehr gering/ inexistent
Präsenz in den Medien (Film, Musik, Print, Online) gering gering sehr gering fast inexistent
religiöse Bindung (Kultstatus) keine spezifische keine spezifische keine spezifische keine spezifische
Ausmaß der Endogamie hoch hoch gering hoch
juristischer Status (Amtssprache, Ko-Offizialität) regionale Amtssprache Amtssprache, regional kooffiziell Anerkennung auf Schutz und Förderung lokale Anerkennung
Druck der Mehrheitsgesellschaft gering mittel hoch mittel
Schichtenspezifische Verteilung der Minderheitensprache bäuerlich gemischt gemischt bäuerlich
Prestige der Minderheitensprache gering gering gering gering
Kodifizierung der Minderheitensprache/ literarische Tradition bedingt (erst in jüngster Zeit) bedingt (erst in jüngster Zeit, aber Anbindung an Okzitanisch) sehr bedingt (erst in jüngster Zeit) sehr bedingt (erst in jüngster Zeit, aber Anbindung ans Rumänische)
Dachsprache(n) (mit Prestige/Kodifizierung) Portugiesisch (ggf. Spanisch) Katalanisch/ Spanisch Französisch (ggf. Italienisch, Englisch) Kroatisch (ggf. Italienisch/ Slowenisch)
Verwandtschaftsgrad der Kontaktsprachen sehr hoch sehr hoch relativ hoch sehr gering
Sprachbewusstsein/ Sprache als Identitätsmarker vorhanden vorhanden gering sehr gering

Faktoren des Spracherhaltes bzw. Sprachwechsels

Neben den reinen Sprecherzahlen, die selbstverständlich als Schlüsselfaktor für eine Fortexistenz einer Sprachgemeinschaft gelten müssen, ist vor allem der Grad der Kodifikation der Sprache und ihr Ausbau sowie der Grad der Institutionalisierung, vor allem die Schule betreffend, von entscheidender Bedeutung. Letzteres hängt wiederum eng mit dem juristischem Status und der staatlichen Förderung zusammen. Aus der Tabelle mit den dort gegebenen, groben ersten Zuordnungen werden dabei zumindest die allgemeine Gefährdungslage dieser Sprachen und ihre Ursachen ersichtlich, aber auch schon ansatzweise kleine Unterschiede zwischen den Idiomen. Inwieweit sich nun der Faktor der Medien-Präsenz auf den Spracherhalt auswirken kann, sei im Folgenden zur Diskussion gebracht.

4. Überlebenschancen im digitalen Zeitalter

Aus dem oben Dargestellten ergibt sich, dass die Gründe für den Spracherhalt oder den Sprachverfall bzw. Sprachtod vielfältig sind und der Parameter ‚Präsenz in den Medien‘ nur einen von zahlreichen, je unterschiedlich zu gewichtenden Faktoren darstellt. Wenn man das nun weiter herunterbricht und allein die Online-Präsenz in den Fokus rückt, dann erscheint diese auf den ersten Blick völlig marginal, da sie in oben gelisteter Tabelle nur einen Subfaktor repräsentiert, der zudem in die ja nicht unerheblichen Teilbereiche Buch, Film, Radio, Fernsehen, Internet etc. gegliedert ist.48

Es steht außer Zweifel, dass Faktoren wie geographische Isolation (cf. Schöntag 2019b, 21-32), Grad der Kodifizierung einer Sprache (durch Grammatiken, Wörterbücher, Literatur) sowie Verankerung im Unterricht (Schule, ggf. Universität, Erwachsenenbildung) weit gewichtigere Faktoren in Bezug auf den Spracherhalt sind, dennoch darf in der heutigen Gesellschaft die Rolle, die die digitale Vernetzung spielen kann, nicht unterschätzt werden.49 Welche Chancen ergeben sich also potentiell aus einer diversifizierten Online-Präsenz und der Nutzung einer internetbasierten Kommunikation? Dazu seien einige mögliche Auswirkungen auf den Spracherhalt aufgelistet:

  • positive Auswirkungen auf das Sprachbewusstsein, Stärkung der Sprecheridentität
  • Integration bzw. kommunikativer Zusammenhalt der Sprachgemeinschaft, insbe­sondere bei Zersiedlung und in Bezug auf Auswanderer (cf. Exil-Gemeinschaften)
  • Darstellung des juristischen Status, Stärkung der Rechte der Sprachgemeinschaft durch Sichtbarkeit
  • Vereinfachung des Austausches, potentielle Erhöhung der Kommunika­tionspartner, auch ohne persönlichen Kontakt
  • Steigerung des Prestiges der Sprache
  • Beitrag zur Kodifizierung durch Nutzung der Schriftsprache, auch im Internet
  • Abbau von Gruppenschranken (bzgl. Schicht, Alter etc.)

Die Präsenz und Kommunikation im Internet kann also potentiell auf verschiedenen Ebenen positiv verstärkend in Bezug auf den Spracherhalt wirken und dabei bestimmten Gegeben­heiten, die eine negative Tendenz befördern, wie geographische Isolation, nicht geschlossenes Sprachgebiet oder geringe Kodifizierung und mangelnde Sprachanwendung, ent­gegenwirken. Voraus­setzung ist es allerdings, dass hierbei die Ressource Internet in entsprechen­dem Umfang auch genutzt wird. Unter diesen Umständen kann – so sei hier postuliert – eine entsprechende Internet-Präsenz der Sprachgemeinschaft einen katalysatorischen Effekt in Bezug auf den Spracherhalt haben.

Das Internet bietet nach Marx/Weidacher (cf. Marx/Weidacher 2014b, 197) verschiedene Arten von Kommuni­kationsformen, die wiederum bestimmte Textsorten nach sich ziehen. Als Kommunika­tionsformen des Mediums Internet werden dabei folgende Arten genannt: Websites, Soziale-Netzwerk-Seiten (z.B. Facebook), Blogs (inkl. Foto/Text-Blogs, z.B. Instagram), Vlogs (Video-Blogs), Microblogs (z.B. Twitter), E-Mails (bzw. Web-Mails), Instant Messages oder WhatsApp-Messages, Chatrooms (bzw. Chats) und Internet-Telefonie (Skypen).

Für vorliegende Untersuchung, die schon aus Datenschutzgründen nicht die ganze Breite der Internetkommunikation erfassen kann, seien einige öffentlich sichtbare Kommunikations­formen herausgegriffen und diese weiter spezifiziert und vorsichtig quantifiziert. Eine statistisch relevante Erhebung kann in diesem Rahmen und aufgrund technischer und datenschutzrechtlicher Einschränkung nicht durchgeführt werden, dennoch ist es möglich, durch gezielte Stichwortsuche einen ersten Einblick in den Umfang der Nutzung des Internets zu bekommen. Dazu seien nur diejenigen Kommunikationsformen herausgegriffen, die auch für den Spracherhalt eine Rolle spielen (also z.B. keine Foto-Blogs).

Unter diesen Voraussetzungen sei die Online-Präsenz in den einzelnen Sprachen an der Repräsentation folgender Arten von Webseiten und Webdiensten gemessen: staatliche Websites (inkl. Schule/Universität), Websites kultureller Institutionen, Wissenschaftliche Websites, private Websites und solche von Firmen (ökon.), Blogs/Chats/Foren, Facebook, Video (z.B. Youtube), Websites über die Sprache (in der jeweiligen Dachsprache).50

Daraus ergibt sich folgende Matrix für die vier hier untersuchten Sprachen:

Web-Präsenz Mirandesisch Aranesisch Monegassisch Istro-Rumänisch
Websites (staatlich) ja (aber auf Ptg.) ja ja (aber auf Frz.) nein
Websites (kulturell) einige einige wenig wenig
Websites (Wissenschaft) vereinzelt vereinzelt vereinzelt keine
Websites (privat/ökon.) sehr wenig sehr wenig sehr wenig kaum
Blogs/Chats/Foren wenige (veraltet) wenige (veraltet) keine keine
Facebook vereinzelt (meist offizielle) vereinzelt (meist offizielle) kaum fast keine
Videos kaum kaum kaum fast keine
Websites (Dachsprache) einige einige wenige wenige

Web-Präsenz der romanischen Kleinstsprachen

Beispielhaft sollen nun einige Websites für die jeweiligen Sprachen herausgegriffen und kurz in ihrer Bedeutung erläutert werden.

Mirandesisch: Für das Mirandesische ist zunächst bemerkenswert, dass es die einzige der hier vorgestellten Kleinstsprachen ist, für die es eine eigene Wikipedia gibt (cf. Biquipédia. L’anciclopédia lhibre),51 mit immerhin 3.971 Artikeln, was gemessen an den großen Nationalsprachen natürlich wenig erscheint (z.B. Portugiesisch: 1.101.174; Spanisch: 1.852.409; Englisch: 6.640.280), aber immerhin eine gewisse Aktivität der Sprachgemein­schaft erkennen lässt. Tatsächlich rar bzw. nicht vorhanden sind hingegen Websites von Bildungs- und Kulturinstitutionen rein auf Mirandesisch. Selbst die Associaçon de Lhéngua i Cultura Mirandesa bietet "nur" eine Facebook-Seite, auf die aber auf dem Eintrag in der mirandesischen Wikipedia als offizielle Seite hingewiesen wird (Facebook oufecial):

Facebook-Seite der ALCM
(Lizenz: CC BY SA)

Auf dieser Seite wird die Adresse der Assoziation angegeben, eine Telefonnummer und eine Mail-Adresse sowie ein weiterführender Internet-Link, der allerdings nicht funktioniert. Die Associaçon postet regelmäßig Beiträge (alle paar Tage), zu ihren eigenen Aktivitäten und was kulturell und gesellschaftspolitisch für die community ansonsten relevant ist, ab und zu finden sich auch Kommentare der user, die allerdings im Gegensatz zu den Beiträgen nicht zwingend auf Mirandesisch sind (z.B. mit Bedauern der eigenen fehlenden Sprachkompetenz: cf. Que pena não saber escrever e ler a Lhéngua de mi terra, contudo muito obrigado [...]; Mary Mia, 16.03.23). Die Seite generiert also durchaus traffic mit ihren posts (u.a. Textbeiträge, Bildmaterial, Videos) und ist somit ein wichtiger virtueller Raum für die Mirandesisch­sprecher.

Aranesisch: Für das Aranesische gibt es im Gegensatz zum Mirandesischen eine offizielle website des Conselh Generau d’Aran, die modern designed ist und aktuelle Informationen rund um das Tal liefert. Außerdem ist der zuständige Conselh auch auf Twitter und Instagram präsent sowie in diversen überregionalen newsfeeds. Man sieht hier relativ deutlich, dass in Katalonien der Minderheitenschutz groß geschrieben wird und auch eine entsprechende kulturelle Aktivität entfaltet wird, nicht zuletzt dank entsprechender Subventionen.

Offizielle Internetseite des Conselh Generau d’Aran
(Lizenz: CC BY SA)

Auf dieser Seite ist alles professionalisiert, es gibt ein vollständiges Impressum sowie Kontaktmöglichkeiten, dazu werden Informationen über die politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen geliefert, und zwar für Privatpersonen und Unternehmen sowie journalistisch entsprechend aufbereitete Nachrichten. Die Webseite kann außer auf Aranesisch auch auf Katalanisch und Spanisch aufgerufen werden.

Eine ebenfalls äußerst professionell gestaltete Internetseite ist die laut eigener Auskunft von einem gemeinnützigen Zusammenschluss (cf. gestionat e creat per voluntàries) betriebene Seite aranes.org, deren selbstformuliertes Ziel es ist eine virtueller Referenzpunkt für die aranesische Sprachgemeinschaft zu sein (Punt de referéncia entàs occitans sus era lengua, es persones e es actuacions que formen eth mon culturau occità). Diese Seite ist wiederum auf die sprachlichen Belange des Val d’Aran hin konzipiert und bietet ein Online-Wörterbuch und Übersetzungshilfen, Verweise auf Sprachkurse, Erklärungen zur Sprache (linguistische Kurzcharakteristik des Okzitanischen, Gaskognischen und Aranesischen, Sprachkarten) und Sprachpolitik (EU-Charta der Minderheitensprache) sowie weiterführende Literatur. Die Seite ist außerdem mit Facebook und Twitter verlinkt.

Internetseite aranes.org
(Lizenz: CC BY SA)

Monegassisch: Ganz anders sieht die Situation in Monaco aus, wo typischerweise das Französische als Dachsprache nicht nur omnipräsent ist, sondern auch in Bezug auf die einheimische Kultur absolut dominant. Die wichtigsten Interseiten, die sich um die monegassischen Kultur und Sprache bemühen sind ganz selbstverständlich auf Französisch, und zwar ausschließlich. Dies spiegelt zum einen den allgemeinen traditionellen Umgang Frankreichs mit Minderheitensprachen wider, aber hängt im konkreten Fall im ja eigenständigen Staat Monaco auch mit den kaum mehr vorhandenen Sprachkenntnissen des munegascu zusammen.

Der Webauftritt der Académie des Langues Dialectales (A.L.D.) mit Sitz in Monaco hat ein etwas in Jahre gekommenes Design, enthält darüber hinaus aber alle wichtigen Informationen, die man von einer offiziellen Kulturinstitution erwartet. Das Organ selbst sowie die Zielsetzung sind klar wissenschaftlich ausgerichtet, wie aus der kurzen einleitenden Vorstellung hervorgeht: Il s'agit d’un organisme scientifique d'étude des langues dialectales de l'aire latine, composé notamment d’universitaires et de chercheurs en linguistique romane. Leurs recherches font l'objet de colloques internationaux et de publications. Neben den Interna zu Geschichte, Mitglieder, Ziel und Aktivitäten der Akademie selbst sind einige linguistische Abhandlungen dort präsentiert, entweder direkt als Online-Texte oder aber als Bücher bzw. Kongressbände. Dabei spielt nicht nur das Monegassische selbst eine Rolle, sondern auch weitere eng verwandte Sprachen und Varietäten (Ligurisch, Tabarchinisch, Okzitanisch etc.). Dies gilt auch für die weiterführenden Links, die vor allem die mit dem Monegassischen Ursprung verwandten Idiome thematisieren (italienische und okzitanische Varietäten) sowie europäische Minderheitensprachen (cf. z.B. Félibrige; Association pour les Langues et Cultures Européennes Menacées; Centre d'Oralité de la Langue d’Oc; Società Italiana di Glottologia).

Internetseite der Académie des Langues Dialectales
(Lizenz: CC BY SA)

Eine weitere Seite, die sich mit dem Monegassischen auseinandersetzt, aber ebenfalls auf Französisch aufgebaut wurde, ist diejenige des Comité National des Traditions Monégasque (Cumitau Naçiunale d'ë Tradiçiune Munegasche). Auch sie wartet mit einem etwas antiquierten Design auf und wurde nach der eigenen Copyright-Angabe das letzte Mal 2018 aktualisiert (die obige der Académie immerhin letztmalig im Mai 2021; letzter Zugriff 07.04.2023).

Internetseite des Comité National des Traditions Monégasques
(Lizenz: CC BY SA)

Auf der Seite werden neben zahlreichen Informationen rund um Kultur und Sprache auch eine Grammatik des Monegassischen (cf. Frolla 2009) sowie Wörterbücher (Französisch-Monegas­sisch, cf. Barral 1983; Monegassisch-Französisch, cf. Frolla 1963) zur Verfügung gestellt, allerdings beides bestehenden aus eingescannten Print-Texten bzw. Büchern, was zwar durchaus hilfreich ist, aber unausweichlich auch ein indirekter Hinweis auf die fehlende Digitalisierung sui generis ist. Immerhin werden verschiedene Prosa-Texte im PDF-Format zur Verfügung gestellt. Ein Schritt weiter ist man schließlich bei den 33 Gedichten auf HTML-Basis, die alle zudem eine Tonspur haben und somit als Text und Audio-Version zur Verfügung stehen.

Istro-Rumänisch: Die Situation für das Istro-Rumänische unterscheidet sich erneut von dem der bisherigen Sprachgemeinschaften, da hier aus virtueller Perspektive eher die Exilierten im Netz aktiv sind. So sind die drei maßgeblichen Seiten (istro-romanian.com; istro-romanian. net; vlaski-zejanski.com), die Informationen zur Kultur und Sprache der Istro-Rumänen liefern, auf Englisch abgefasst. Die Istro-Rumänen werden aber mitunter auch auf lokalen kroatischen Nachrichtenseiten bzw. Portalen thematisiert (z.B.  labin.com; istrapedia.hr), allerdings dann auf Kroatisch.52 Beispielhaft sollen nun zwei der internationalen Internetseiten kurz herausgegriffen werden.

Zunächst sei dabei auf die die Seite IstroRomanians in Croatia (istro-romanian.net) verwiesen, die einen kurzen Abriss zur Geschichte, Sprache und aktuellem politischen Status präsentiert; des Weiteren auch eine Literaturliste mit Bücher und wissenschaftlichen Artikeln sowie einigen Gedichten, Sprichwörtern und kurzen Prosa-Texten in Istro-Rumänisch.

Internetseite der IstroRomanians in Croatia
(Lizenz: CC BY SA)

Es gibt dort auch ein Nachrichtenportal, welches zwar einiges an Informationen (und Bilder) liefert, allerdings deutlich veraltet ist, ebenso wie die Aufmachung der website, deren Copyright-Angabe (1999-2016) deutlich macht, dass man hier nicht mehr aktiv ist. Es gibt allerdings einen Link auf eine zugehörige Facebook-Seite, die durchaus traffic aufweist und relativ rezente Einträge hat, die auch kommentiert werden, wobei hier sowohl posts als auch comments auf Istro-Rumänisch, Englisch, Italienisch, Rumänisch und Kroatisch erfolgen (z.B. It is often said that the largest Istro-Romanian village is today, New York City [...]; Istr-Romanians, 23.08.2021).

Eine andere Webseite zum Istro-Rumänischen ist die des Projektes Preservation of the Vlaški and Žejanski Language (vlaski-zejanski.com), deren Betreiber Akademiker aus Rijeka und New York sind, die sich um den Erhalt der istrorumänischen Kultur und vor allem der Sprache bemühen. Die modern und professionell gestaltete Seite – auf Englisch und Kroatisch verfügbar – wird ständig aktualisiert (Copyright 2023). Es werden Möglichkeiten zum Spracherwerb aufgezeigt (auch mit Audio und Video-Unterstützung) und ein Online Wörterbuch zur Verfügung gestellt (Istro-Rumänisch-Kroatisch). Weitere Kategorien des Portals sind Community Voices (Text/Audio-Beiträge), Resources and libraries (Wörterbuch), Participate and communicate (Aufruf Dokumente, Fotografien etc. einzuschicken) sowie News and events (endet aktuell Juni 2019).

Internetseite des Projektes Preservation of the Vlaški and Žejanski Language
(Lizenz: CC BY SA)

Das vielseitige Portal bietet somit zahlreiche Möglichkeiten sich mit der istro-rumänischen Gemeinschaft auseinanderzusetzen, erscheint aber weiter weg von den Sprechern vor Ort und hat zumindest teilweise eher dokumentarischen Wert.

Zusammenfassend lässt sich die Internet-Präsenz für die einzelnen Sprachen unter Berücksichtigung der hier vorgestellten Seiten sowie zahlreicher anderer Webauftritte (oft ephemerer Natur) daher wie folgt beschreiben:53

  • Mirandesisch: Es gibt einige Websites mit kulturellem Bezug, nicht selten aber auch mit toten Links;54 immerhin einige Blogs, die aber offensichtlich alle nach ein paar Jahren eingestellt wurden oder nur noch mäßiges Interesse hervorrufen und die heute oft nicht mehr aktiv sind; es gibt kaum Videos, wenn, dann nur partiell auf Mirandesisch, eher über die Sprache; einige Facebook-Seiten privater Personen oder von lokalen Gemeinden, die aber oft gemischtsprachig sind.
  • Aranesisch: Es gibt einige sehr professionelle Websites kultureller und staatlicher Institutionen, wenige private Blogs und Facebook-Seiten bzw. wenn, dann sind sie oft gemischtsprachig, das gleiche gilt für Videos.
  • Monegassisch: Insgesamt ist festzustellen, dass es sehr wenige Internetseiten gibt, wenn dann von offizieller Seite, die aber fast alle durch das dominante Französisch geprägt sind; das Monegassische kommt meist nur in Form von kurzen Passagen im Rahmen einer vorwiegend auf Französisch gehaltenen Seite vor.
  • Istro-Rumänisch: Die Internet-Präsenz ist geradezu marginal, es gibt keine offiziellen oder institutionellen Seiten, wenn dann sind es Initiativen von außen, mit mehrsprachigen Websites, hauptsächlich auf Englisch oder auch auf Italienisch oder Kroatisch.

Es lässt sich dabei allgemein festhalten, dass die Internet-Präsenz der hier untersuchten Sprachen im Durchschnitt eher gering ist, nichtsdestoweniger sind gewisse Unterschiede zwischen den Minderheitensprachen festzustellen, abhängig von den jeweiligen institutio­nellen Bemühungen um die Sprache sowie dem Selbstbewusstsein der Sprecher sowie ihrem Engagement für die Sprache. Es bleibt jedoch auffällig, dass in allen vier Fällen die Thematisierung der jeweiligen Sprache und Kultur meist in der entsprechenden Dachsprache erfolgt, allein auch wohl deshalb um eine gewisse kommunikative Reichweite zu haben.55

5. Fazit

Welche Schlussfolgerungen lassen sich also aus dieser sehr stichprobenartigen Analyse der Web-Präsenz der einzelnen Minderheitensprachen ziehen und welche Korrelation kann diesbezüglich zum Spracherhalt bzw. zum drohenden Sprachtod gezogen werden?

Nochmals sei dabei darauf hingewiesen, dass die Protektion dieser Sprachen bzw. die Erhebung dieser Varietäten in den offiziellen Status einer Sprache bzw. Minderheitensprache in den Zeitraum der digitalen Erschließung bzw. der Geburt des Internets fällt.

Wenn man die Gesamtursachen der Sprecherentwicklung in einem größeren Zeitraum betrachtet, also z.B. die letzten hundert Jahre, und dabei die zahlreichen zugrundeliegenden Faktoren berücksichtigt, dann ist die mediale Präsenz, insbesondere die im Internet, nur als marginal einzustufen. Tatsächlich spielen Faktoren wie geographische Situierung des Sprach­gebiets, politische, ökonomische und demographische Struktur und Entwicklung der Region sowie die kulturelle Prägung seiner Sprecher eine viel größere Rolle. Unter den Maßnahmen zum Spracherhalt sind sicherlich an erster Stelle die Verankerung im Bildungs­system zu nennen sowie der staatliche Schutz und damit die Stärkung der Sprecheridentität bzw. deren Sprachbewusstsein, wobei dies meist Hand in Hand geht.

Nichtsdestoweniger kann das Internet bzw. die Web-Präsenz einer Sprache eine katalysa­torische Funktion in diesem Prozess des Spracherhalts haben, die aber nur unter bestimmten Voraussetzungen wirksam wird:

  • ab einer bestimmten Sprecherzahl (cf. kritische Menge)
  • bei gleichzeitiger bildungspolitischer Förderung und staatlichem Schutz
  • eine gewisse Urbanität der Sprechersiedlungen bzw. des Sprachterritoriums
  • eine gewisse schichtenmäßige Durchmischung der Bevölkerung
  • ein gewisser wirtschaftlicher Wohlstand
  • Institutionen zur Förderung der Sprache
  • eine ausreichende Kodifizierung der Sprache
  • eine effektive Nutzung der eigenen Schriftsprache

Mit anderen Worten: Es braucht also aus der eigenen Sprechergruppe Personen mit entsprechendem Bildungsgrad, die auch das Selbstbewusstsein haben, die eigene Sprache der üblichen Dachsprache in bestimmten Kontexten vorzuziehen, und gleichzeitig offizielle Institutionen, die dieses Anliegen fördern. Unter solchen Bedingungen kann eine Web-Präsenz auf verschiedenen Ebenen eine verstärkende Wirkung haben und die Sprecher­identität festigen, den Ausbau der Schriftsprache vorantreiben und die Kodifizierung fördern. Die Wirkung tritt, wie man an der Entwicklung der Sprecherzahlen sieht, aber zurück, sobald andere Faktoren, wie demographische und ökonomisch-kommunikative, in den Vordergrund treten (cf. z.B. großer Zuzug von Hispanophonen im Val d'Aran, Abwanderung der Istro-Rumänen oder Mirandesen). Nicht zu vernachlässigen ist aber auch, z.T.  auch unabhängig ob im Internet die Minderheitensprache, die Dachsprache oder gar eine internationale lingua franca benutzt wird, dass über die Interaktion im World Wide Web ein virtueller Raum entsteht, der für das Zusammenghörigkeitsgefühl und die Identität dieser Sprachgemeinschaften im Sinne eines virtuellen Raumes bzw. ggf. Sprachraumes durchaus einen Wert hat.

Neben der Frage, welche Funktion eine Internet-Präsenz bei der Verbreitung der Sprache hat, lässt sich von einer umgekehrten Perspektive aus daran auch die Vitalität einer Sprache ablesen sowie die des Sprachbewusstseins der Sprecher bzw. deren Selbstbewusstsein im Umgang mit der nun neuen Schriftsprache.

Berücksichtigt man nun all dies, dann lassen sich durchaus Unterschiede erkennen, insofern das Aranesische in diesem Vergleich sicherlich am besten abschneidet. In diesem Fall konvergieren verschiedene Faktoren: eine gute staatliche Protektion durch die starke katalanische Autonomiegesetzgebung, anhaltende Bemühungen um eine Kodifikation und eine gute Verankerung im Schulsystem. Eine entsprechende Internet-Präsenz seitens staatlicher und kultureller Institutionen trägt dann sicher in gewissem Maße dazu bei, die Sprache für eine gewisse Zeit überlebensfähig zu halten. Das Mirandesische hat zumindest eine deutliche Aufwertung erfahren, was auch online sichtbar wird, auch wenn die Bemühungen zur Förderung auf einem eher niedrigen Niveau bleiben, während das Monegassische durch das dominante Französisch trotz Förderung keine Chance hat, es nicht zuletzt ja auch eher eine Art revitalisierte Sprache darstellt und zu wenig Rückzugsraum im urbanen, polyglotten Monaco hat. So ist auch die Internet-Präsenz vorwiegend Französisch geprägt. Das Istro-Rumänische hingegen ist so gut wie ausgestorben und die wenigen Sprecher sehen in ihrem meist agrarisch geprägten Alltag vor Ort, als Pendler oder als Exilgemeinschaft (cf. USA) nur bedingt die Notwendig­keit einer dauerhaften Vitalisierung der eigenen Sprachen. Dies lässt sich auch an den wenigen, meist veralteten Internetseiten ablesen.56

Letztlich lässt sich festhalten, dass für die Sprecher, unabhängig vom eigenen Sprach­bewusst­sein und der Sprecheridentität, die durchaus positiv sein kann, bestimmte Lebens­notwendig­keiten und Alltagssorgen vor dem Spracherhalt Vorrang haben.

6. Internet-Links

Cf. dazu z.B. Haarmann 2001, 21, der in Bezug auf Kleinsprachen eine Sprecherzahl unter 1.000 Sprechern annimmt, was jedoch keinesfalls opinio communis ist, denn im Sammelband von Dahmen/Holtus/Kramer/Metzeltin/Schweickard/Winkelmann 2016 wird beispielsweise, wie in der Romanistik üblich, das Friaulische als romanische Kleinsprache aufgelistet, welches bis zu 1 Mio. Sprecher hat, sowie das Galicische mit bis zu 3 Mio. Sprechern.
Zur Abgrenzung von Sprache und Dialekt sowie den konstitutiven Merkmalen einer ausgebauten und normierten Standardsprache cf. z.B. Sinner 2014d, 96-111.
Zu den vielfältigen weiteren Benennungen des mirandesischen Idioms durch die eigenen Sprecher, die neutrale Bezeichnungen wie dialecto mirandés, lhéngua própria, la nuossa lhengua oder la nuossa fala umfassen, aber auch stark abwertende Eigencharakterisierung wie fala chapada, fala charra oder lhéngua burreira, die das soziale Gefälle zum Portugiesischen und die Stigmatisierung der Landbevölkerung ausdrücken, cf. Merlan 2010, 296-297.
Das Astur-Leonesische selbst ist eine Kontinuum von Subvarietäten, die diatopisch schwer zu gliedern sind bzw. uneinheitliche Benennungen haben; am Üblichsten ist eine Unterteilung in eine westliche, eine zentrale und eine östliche Gruppe: span. asturleonés occidental, central, oriental (cf. Merlan 2010, 290) (cf. Schäfer-Prieß/Schöntag 2012, 14). Das Mirandesische (inkl. Riodonoresisch und Guadramilesisch) gehört zum bloque occidental, dem auch das Leonesische im engeren Sinne zuzurechnen ist (astur.-leon. asturianu occidental, llionés, lleonés), bzw. bildet dort eine Übergangs­varietät, während zur östlichen Gruppe neben dem Asturianischen die Grenzvarietäten des cántabro bzw. montañés und des extremeño gehören.
Einwohnerzahlen, soweit nicht anders angegeben, hier und im Folgenden, sind den Wikipedia-Seiten der jeweiligen Dachsprache entnommen, d.h. hier aus der portugiesischen Wikpedia zu Miranda do Douro bzw. der entsprechenden freguesia.
Zur historischen Ausdehnung sowie den in früheren Epochen zur Terra de Miranda zugehörigen Gemeinden cf. Vasconcelos 1900, 39-49.
Die ehemals selbstständige Gemeinde fusionierte 2013 zur freguesia Caçarelhos e Angueira. Die Ortschaft Caçarelho war bis vor kurzem ebenfalls noch autochthon mirandesischsprachig, heutzutage stammen die dortigen Sprecher des Mirandesischen jedoch aus den umliegenden Dörfern (cf. Merlan 2012, 53).
Mirandesisch wird in der Stadt selbst seit dem 17./18. Jh. nicht mehr gesprochen (v. supra) bzw. nur noch von aktuellen Zuzüglern aus dem ländlichen Raum, aber noch in denen zum Verwaltungs­bezirk (ptg. concelho) zugehörigen Gemeinden (ptg. freguesias), außer in der ehemaligen freguesia Atenor (mir. Atanor), bestehend aus den Dörfern Atenor und Teixeira, wo es seit Ende des 19. Jh. ausgestorben ist (cf. Merlan 2012, 52). Seit der Verwaltungsreform von 2013 ist die Gemeinde Atenor mit Sendim zusammengelegt worden, d.h. zur freguesia Sendim e Atenor.
Inzwischen ausgestorben ist die Varietät in den am Grenzverlauf etwas südlicher gelegenen Dörfern Petisqueira und Deilão (cf. Schmidt-Radefeldt 1996, 163) (cf. Merlan 2010, 290).
Diese Varietät wird in dem Grenzdorf Rio de Onor, welches an dem gleichnamigen Fluss gelegen ist, gesprochen. Auf der spanischen Seite findet sich die Gemeinde Rihonor de Castila; das ehemals zusammenghörige Dorf wurde durch die Grenzziehung geteilt. Beide portugiesischen Dörfer gehören zur freguesia Avelada e Rio de Onor, dem concelho und dem distrito Bragança sowie zur übergordneten provincia Trás-os-Montes e Alto Douro.
Das Mirandesische wurde von José Leite de Vasconcelos (1858-1941) "entdeckt" (cf. Vasconcelos 1882) (cf. Vasconcelos 1886) und zunächst neben dem Galicischen als Ko-Dialekt des Portugiesischen (codialectes portugais) klassifiziert, worunter er dementsprechend folgende Varietäten versteht: galicien, riodonorais, guadramilais, mirandais (et sendinais) (cf. Vasconcelos 1970, 29).  Kröll (cf. Kröll 1994, 554, 548), der Boléo/Silva (cf. Boléo/Silva 1962, Karten, Anhang) folgt, bezeichnet das Mirandesische zusammen mit dem Riodonoresischen und Guadramilesischen sowie dem barraquenho, der Varietät von Barrancos (Region: Alentejo, Distrikt: Beja) als dialectos des Portugiesischen, während er alle anderen diatopischen Varietäten aufgrund ihrer geringeren Ausgeprägtheit als falares einstuft (cf. falar minhoto, falar trans-montano, falar beirão, falar do baixo vouga/el mondego, falar de Castelo Branco e Portalegre, falar meridional). In der traditionellen portugiesischen Dialektologie werden (neben dem mirandês und dem barraquenho) außerdem noch die Inselvarietäten von Madeira (madeirense) und den Azoren (açoriano) als dialectos eingestuft (cf. Schmidt-Radefeldt 1997, 359-360). Zu einem Überblick der sprachlichen Charakteristika des Miran­desischen, die eine Anbindung an den astur-leonesischen Sprachraum erlauben, cf. Verdelho 1994, 14-15 sowie speziell zu den beiden Enklaven cf. Reis 2017.
Für einen Überblick über alle Grenzvarietäten, auch die entlang der galicisch-portugiesischen Grenze im Norden, cf. Schmidt-Radefeldt 1996, 161-170.
Soweit rekonstruierbar, kann man die Entwicklung der Sprecherzahlen, basierend hauptsächlich auf Volkszählungen, folgendermaßen skizzieren: 1.625 (1530), 8.000 (1796), 10.009 (1890), 13.700 (1953), 15.000 (1960), 10.000 (1970) (cf. Verdelho 1994:10; Merlan 2012:59-60). Zum Phänomen der Migration in der Terra de Miranda cf. Martins/Ferreira 2019, 492-495: Vor allem in den 1910/1920er Jahren sowie in den 1950/1960er Jahren war eine starke Auswanderung zu verzeichnen (z.B. Brasilien, Afrika, USA, restl. Europa) sowie ab den 1960/1970ern eine Zuwanderung aus anderen Regionen Portugals (cf. Staudammprojekte), was sich entsprechend auf die Stabilität der Sprachgemeinschaft auswirkte.
Quarteu/Frías Conde 2002, 89 gehen von 12.000 Sprechern aus (inklusive Migranten in größeren Städte wie Porto oder Lissabon sowie im Ausland), Schmidt-Radefeldt 2008, 234, dessen Schätzung auf einer älteren Volkszählung (1991) basiert, spricht von insgesamt 12.000-15.000 Sprechern, Martins/Ferreira 2019, 488 schließen sich Merlan (v. supra) an und geben die Gesamtzahl von ca. 10.000 Sprechern an, wobei nur ca. 5.000 eine gute oder sehr gute Sprachkompetenz aufweisen würden.
Das barraquenho wurde hingegen nicht anerkannt, genauso wenig wie die Varietäten der Roma (Romani, Vlax, Kalderash) (cf. Pan 2006, 390, 393).
"Es fehlen weiterhin eine normative Grammatik des Mirandesischen, ein normatives Wörterbuch sowie didaktische Materialien für den Unterricht dieser Sprachvarietät in den Schulen von Miranda do Douro und Sendim. Die Inexistenz einer sprachplanerischen Instanz (eines Institutes oder einer Akademie) bedingt, dass sich die Kodifizierung sehr langsam materialisiert" (Merlan 2011, 82). Was es bisher gibt, sind eine erste Grammatik (cf. Pires 2009), ein kleines Wörterbuch (cf. Pires 2004) und ein Wörterbuch-Projekt, das online verfügbar ist (cf. Ferreira/Ferreira 2007).
Die Hauptdialekte des Okzitanischen sind neben dem Gaskognischen (frz. gascon, okz. gascon), das Languedokische (frz. languedocien, okz. lengadocian), das Limousinische (frz. limousin, okz. lemosin), das Auvergnatische (frz. auvergnat, okz. auvernhat), das Provenzalische (frz. provençal, okz. provençau) und das Alpen­proven­zalische bzw. Vivaro-Alpinische (frz. vivaro-alpin, cévenol-alpin, okz. vivaroalpenc/vivaro­aupenc), wobei man einerseits noch eine gröbere diatopische Gliederung (cf. Makrodiatopik) in Gaskognisch, Nord­okzitanisch und Südokzitanisch vornehmen kann (cf. Bec 1978, 36-51), andererseits die Einzeldialekte ebenfalls noch in weitere Subvarietäten untergliederbar sind (cf. Mikrodiatopik). So kann das Gaskognische entsprechend bestimmter Isoglossen weiter in ein gascon occidental, ein gascon oriental und ein gascon pyrénéen (dazu würde das Aranesische gehören) gegliedert werden (cf. Ravier 1991, 91) oder entsprechend historischer Regionen mit sprachlichen Spezifika in Bearnesisch (frz. béarnais, okz. biarnés), Landesisch (frz. landais, okz. landés), Bigourdanisch (frz. bigourdan, okz. bigordan), Armagnakisch (frz. armagnac/armagnacais, okz. armanhaqués), Girondesisch (frz./okz. girondin) und Commingesisch (frz. commingeois, okz. comengés); letztere Varietät ist die an das Aranesische angrenzende (cf. Luchaire 1973, 248). Für eine Übersicht zu weiteren mikrodiatopischen Gliederungs­ansätzen des Gaskognischen, inklusive entsprechender Karten cf. Sumien 2009.
Obwohl das Aranesische nur in einem regional sehr begrenzten Gebiet verbreitet ist, kann es noch einmal in drei Subdialekte sowie zwei Übergangszonen gegliedert werden. Die heutige Schriftsprache basiert dabei auf dem Dialekt des Haupttals mit dem Hauptort Vielha (cf. Winkelmann 2008, 21).
Die Grafschaft Katalonien und das Königreich Aragón wurden 1137 unter der Krone von Aragón vereinigt (Personalunion bis 1516 bzw. 1714).
Zu einer ausführlicheren Siedlungsgeschichte und den wechselnden politischen Herrschaften im Val d'Aran seit der Römerzeit cf. Winkelmann 1989, 81-97.
Cf. Valle de Arán (Wikipedia).
Cf. Viella y Medio Arán (Wikipedia).
Im Artikel 3 dieses Gesetzes von 1979 heisst es bezüglich des Katalanischen, dass "La llengua pròpia de Catalunya és el català" (§1) und "L'idioma català és l'oficial de Catalunya, així com també ho és el castellà, oficial a tot l'Estat espanyol" (§2). Das Aranesische ist hier noch nachgestellt und genießt nur einen besonderen Schutz: "La parla aranesa serà objecte d'ensenyament i d’especial respecte i protecció" (§4) (cf. Lamuela 1987, 150-151) (cf. Winkelmann 1989b, 110).
Cf. dazu das Gesetz zur sprachlichen Normalisierung Kataloniens (aran. normalisascion, kat. normalització; span. normalización) von 1983 (cf. Llei de normalització lingüística a Catalunya), in dem das Aranesische nicht nur zum öffentlichen Gebrauch zugelassen wird, sondern auch zu einer offiziellen Sprache gemacht wurde (cf. Dietzel 2006, 211). Analog zum Katalanischen wird es nun in der ihr angestammten Region auch zu einer llengua pròpia (v. supra): "L’aranès és la llengua pròpia de la Vall d'Aran" (Art. 28, §1) (cf. Winkelmann 1989b, 112).
Zu einer genaueren Aufschlüsselung des Verhältnisses der offiziellen Sprachen (Spanisch, Katalanisch, Aranesisch) sowie der Fremdsprachen (Französisch, Englisch) entsprechend dem vom Conselh Generau d’Aran vorgesehenen curriculum educativo aus dem Jahre 1998 cf. González i Planas 2001, 84-85.
Während man sich zu Beginn des 20. Jhs. entweder an der katalanischen Orthographie orientierte oder an der okzitanischen der Félibrige-Bewegung, die sehr nah an der französischen war, lehnt sich heutzutage (d.h. seit 1982/1983) die Rechtschreibung des Aranesischen an der modernen okzitanischen (norme classique) an, d.h. an der des Institut d'Estudis Occitans (IEO) in Toulouse an (cf. Winkelmann 1995b, 73, 75). Die Generalitat de Catalunya veröffent­lichte dazu 1982 die Nòrmes ortogràfiques der aranés, die in enger Anlehnung an die Rechtschreibung für das Gaskognische des IEO erfolgte (cf. Lamuela 1987, 143) und die 1999 entsprechend der allgemeinen Neuregelungen zur okzitanischen Orthographie durch den Conselh de la Lenga occitana nochmals reformiert wurden (cf. González i Planas 2001, 86).
Die Félibrige-Bewegung von Frédéric Mistral (1830-1914), die bestrebt ist, das Okzitanische wiederzu­beleben, wirkt von der Provence aus auch in der Gaskogne und schließlich im Val d'Aran (cf. Winkelmann 2008, 27).
Hammermüller 1995, 103 gibt an, dass nur ca. 1% der Bevölkerung Französisch als Primärsprache sprechen würde, wobei Winkelmann 1989b, 106 ergänzt, dass 75% aktive oder passive Kenntnisse des Französischen hätten. Dietzel 2006, 210  wiederum spricht allgemein von einem wachsenden Einfluss des Französischen wie auch des Spanischen und auch Winkelmann /Fröhlich 2018, 132 bestätigen, dass es heutzutage üblich sei, Französisch­kenntnisse zu haben (ohne Angabe von konkreten Zahlen). Letztere Einschätzung entspricht auch der Entwicklung im Tourismus, der eine Mehrsprachigkeit am Arbeitsplatz verlangt.
Monaco ist ursprünglich eine antike Stadt (griech. Monoïkos, lat. Herculis Monoeci portus), die im 6. Jh. v. Chr. von den Phokäern von Marseille (griech. Massalia) aus gegründet wurde, und zwar auf dem Territorium der antiken Ligurer (griech. Ligues, lat. Ligures).
In Monaco besteht seit 1297 die Herrschaft der Grimaldi, seit 1489 ist das Gebiet unabhängig von Frankreich und seit 1659 Fürstentum. Im Jahre 1793 wurde Monaco von Frankreich annektiert, im Anschluss an den Wiener Kongress war es von 1815-1861 Protektorat des Königreiches Sardinien und wurde dann in die Unabhängigkeit entlassen. Ein wichtiger Einschnitt für die Sprachgeschichte Monacos ist die Annexion von Nizza, Menton und Roquebrune durch Frankreich (1860), so dass Monaco einen Großteil seines Staatsgebietes verlor und sich somit auch die Sprachendistribution und die Anzahl der Sprecher der verschiedenen Minderheitenidiome änderte. Es verblieben nur noch die drei Teil-Gemeinden Monaco, Monte-Carlo und La Condamine. Heutzutage (seit 2013) besteht das Fürstentum Monaco aus neun Verwaltungsbezirken.
Zum mentonnais und seiner sprachlichen Charakteristik zwischen occitan und ligurien alpin cf. Forner 2018, zum niçois cf. Del Giudice 2021.
Bezüglich des Royaskischen, dem ligurischen Dialekt des Royatals, kann man wiederum die Subvarietäten des Tendaskischen (frz. tendasque, lig./okz. tendasc) (cf. Ortschaft: Tenda) und des Brigaskischen (frz. brigasque, lig. brigasc) (cf. Ortschaft: La Brigue) isolieren. Östlich angrenzend finden sich die alpenligurischen Subvarietäten des Pignaskischen (frz. pignasque, lig./okz. pignasc) (cf. Pigna, oberes Nerviatal) und des Trioraskischen (frz. triorasque, lig./okz. triorasc) (cf. Triora, oberes Argentinatal). Südlich davon, d.h. östlich des Mentonaskischen schließt sich der Ortsdialekt von Ventimiglia (lig. ventemigliusu) an, eine küstenligurische Varietät (cf. Dalbera 2013, 504-507) (cf. Forner 2016, 150). Es gab bis zu Beginn des 20. Jhs. auch noch einige küstenligurische Sprachinseln (cf. frz. figoun, okz. figon) westlich von Monaco, z.B. bei Antibes und Grasse, die auf die mittelalterliche und frühneuzeitliche Besiedlung durch ligurische Einwanderer zurückgeht (cf. Dalbera 2003b, 134).
Cf. Monaco (Wikipedia). Die wenigsten Einwohner von Monaco sind Monegassen; im Jahre 2016 von 37.308 Einwohnern nur 8.378, die restlichen verteilen sich auf andere europäische Nationen (z.B. Franzosen: 9.286, Italiener: 8.172, Briten: 2.795, Schweizer: 1.187, Belgier: 1.073, Deutsche: 907, Russen: 749 etc. (cf. ibid.).
"Les locuteurs habituels du monégasque, généralement des sexagénaires ou plus âgés, se partagent entre locuteurs d’un monégasque assez correct et d'un monégasque 'des rues', 'contaminé' à divers degrés par les dialectes voisins occitans (turbiasc, mentounasc, nissart), ligures (Dolceacqua, Vintimille, Sanremo, etc.) ou piémontais. Bien que des générations d'écoliers aient appris le monégasque la langue ne franchit pas le seuil de l'école de façon significative. Dans quelques familles monégasques les grands-parents s'expriment encore dans 'leur langue' ce qui maintient  la tonalité particulière de celle-ci dans les oreilles des jeunes auditeurs" (Passet 2019d, online). Eine ähnliche dialektale bzw. sprachliche Mischung beschreibt Arveiller schon für die 1940er und 50er Jahre: "Le fait est là: on utilise actuellement en Principauté, quand on s'exprime en 'patois', un mélange non unifié de monégasque proprement dit, de parlers de la Riviéra italienne – c'est le fond le plus important, qui lui donne les charactéristques acoustiques signalées –, de niçois, de corse, de piémontais et de français souvent à peine patoisé" (Arveiller 1967c, IX).
Ab dem 19. Jh. wurde in Monaco das Italienische, welches früher weitaus präsenter war, sukzessive zugunsten des Französischen als offizielle Sprache in den Hintergrund gedrängt, vor allem ab 1793 bzw. 1815. Während im 18. Jh. das Französische, das Italienische und das Monegassische noch eine ausgewogenere Koexistenz aufwiesen, wurde ab dem 19. Jh. das Französische zur Sprache der Elite. Zu Beginn des Jahrhunderts etablierte es sich als Schulsprache, zunächst gleichberechtigt neben dem Italienischen, setzte sich dann immer mehr durch (v.a. ab 1858), bis es ab 1911 alleinige Unterrichtssprache wurde (cf. Sumien 2006, 130) (cf. Passet 2019b, online).
Cf. Žejane (Wikipedia).
In früheren Zeiten nannten sich die Istro-Rumänen selbst Rumeri (cf. Historia di Trieste, 1698) bzw. rumâri (< lat. romanus), heutzutage werden sie oft als kroat. Vlasi (cf. dt. Walachen), Ćići (it. Cichi, dt. hist. Tschitchen, zur Region Ćićarija, dt. hist. Tschitschenboden) oder Ciribiri bezeichnet, sie selbst benennen sich und ihre Sprache jedoch meist nach dem Ort ihrer Herkunft (z.B.  Žejånci 'Leute aus Žejane') (cf. Filipi 2002, 93) (cf. Micle 2013, 31).
Ausgestorben ist das Istro-Rumänische in den Dörfern Gradinje und Grobnik (†20. Jh.), in Skitača (it. Schitazza) (†19. Jh.) und auf der Insel Krk (it. Veglia), wo es in den Dörfern Dubašnica und Poljica (†19. Jh.) gesprochen wurde (cf. Tamaro 2023, 76).
Die Frage nach dem Verhältnis des Istro-Rumänischen zu den anderen rumänischen Varietäten steht in engem Zusammenhang mit der Diskussion um die Ethnogenese der Rumänien an sich: a) Aus den zwei Hauptgruppen Dakorumänisch und Aromunisch löst sich das Istro-Rumänische im 10. Jh. als eigenständige Varietät vom Dakorumänischen (cf. Bukarester Schule); b) ausgehend von einem Proto-Rumänisch differenzieren sich von Beginn an die bis heute bestehenden vier Varietäten des Rumänischen aus (cf. Klausenburger Schule) (cf. Dahmen 1989, 449-450). Die Sprachgeschichte des Rumänischen war seit jeher in der Linguistik stark politisiert, wobei es um Fragen des Urspungs der Latinität/Romanität des heutigen Rumänischen ging (nördlich oder südlich der Donau; cf. Kurzlebigkeit der röm. Provinz Dacia), allgemein um den Anteil des slawischen und romanischen Elementes in der Sprache sowie um die Genese der einzelnen Großvarietäten, wozu letztlich auch die Frage nach dem Status des Moldauischen gehört(e) (daher die Bildung von wiss. Schulen und ihren Anhängern entsprechender Thesen) (cf. z.B. Schroeder 1967, 16-54).
Im Jahre 1847 gab es noch ca. 6.000 Sprecher und selbst in den 1960er-Jahren wurden noch ca. 450-500 Sprecher der nördlichen und 800-1.000 der südlichen Varietät ermittelt, d.h. insgesamt ca. 1.500 Istro­rumäno­phone (cf. Filipi 2002, 92) (cf. Micle 2013, 31).
In Žejane wird durch die Nähe zum urbanen Rijeka am ehesten die kroatische Standardsprache gesprochen, während in den südlichen Dörfern der kroatische Dialekt des Čakawischen überwiegt (cf. Dahmen 1989, 452).
Laut Kahl (cf. Kahl 2018, 42) ist das Istro-Rumänische trotz sprachrettender Maßnahmen kaum noch zu bewahren, sie kämen hoffnungslos zu spät.
Dahmen 1989, 450 listet noch die zu Brdo (rum. Bârdo) gehörenden Weiler Dolinščina (rum. Dolinşcina), Brig (rum. Brig), Perasi (rum. Perasi) und Zankovci (rum. Zancovţi) als istro-rumänophon auf und gibt basierend auf Daten der 1970-1980er-Jahre eine Gesamtsprecheranzahl von 1.250-1.500 Sprecher an. Filipi 2002, 92 gibt für die nördliche Varietät noch 189 Istro-Rumänen an, für die südliche noch ca. 100 oder weniger, insgesamt ca. 250 (Stand: 1991). Für die südliche Varietät schlüsselt er dies nach Ortschaften bzw. Weilern folgendermaßen auf: ca. 40 in Nova Vasa, ca. 30 in Šušnjevica, ca. 10 in Jesenovik, 6 in Kostrčan, 6 in Zankovci, 3 in Letaj und 2 in Brdo und einige wenige in den zu Brdo gehörenden Weilern: 3 in Miheli, 2 in Draga, 1 in Dražina, 1 Jelavići. Keine Istro-rumänisch-Sprecher gäbe es mehr in Trkovci, Perasi sowie – wie bereits erwähnt (v. supra) – in Grobnik (†1998) und Gradinje. Micle 2013, 30 schätzt die aktuelle Sprecherzahl in Istrien auf noch ca. 300 und unter Einbeziehung der Migranten auf ca. 1.500 (z.B. sind ab 1945 ca. 500 Istro-Rumänen in die USA ausgewandert). Horvat 2013, 58 geht von ca. 200-250 Sprechern in Istrien und Vrzić/Doričić 2014, 107 nur noch von ca. 120 Sprechern aus, wobei die meisten über 50 Jahre alt seien.
Das Istrovenezianische (auch: Istrovenetische, it. istroveneto, veneto istriano, kroat. istromletački) ist die durch die Seerepublik Venedig und ihre Herrschaft in Istrien (seit 1420) und an der dalmatischen Küste entstandene Ausformung des italienischen Dialektes des Veneto (cf. Venetisch, Venedisch, Venezisch, it. dialetto veneto) bzw. der Stadt Venedig (cf. Venezianisch, it. veneziano), weshalb man auch vom veneziano coloniale spricht. Außer in der Stadt Muggia, die zu Italien gehört, fungiert das Istrovenezianische auch im slowenischen und kroatischen Teil Istriens als lingua franca (cf. Filipi 2002c, 97-98). Das Istriotische (auch: Istro-Romanisch, it. istrioto, istroromanzo, kroat. istriotski) hingegen ist ein autochthones romanisches Idiom, das stark venezianisiert wurde (cf. Ursini 1989b, 546), aber dessen grundsätzliche Zuordnung umstritten ist. Es wurde sowohl als venetischer Dialekt klassifiziert, als auch dem Dalmatischen oder dem Friaulischen zugeordnet, oder aber als eigenständige Sprache angesehen, die sich nach der slawischen Einwanderung im frühen Mittelalter (6./7. Jh.) aus einer östlichen Sprachgruppe gemeinsam mit dem Friaulischen und Dalmatischen ausgegliedert hat. Heute wird es noch in den den süd-istrischen Ortschaften Rovinj (it. Rovigno), Vodnjan (it. Dignano), Bale (it. Valle), Fažana (it. Fasana), Galižana (it. Gallesano) und Šišan (it. Sissano) gesprochen (cf. Filipi 2002b, 87-88), wobei es der aktuellesten Studie zufolge in Fažana wohl nun ausgestorben ist (cf. Tamaro 2023, 72 (FN 3)). An dieser Stelle ein Dank an Isabella Matticchio (Universität Rijeka/Fiume) für das Update zur Sprachsituation in Istrien.
Zur Umsetzung der kroatisch-italienischen Ko-offizialität, die für 7 Städte und 13 Gemeinden der Region Anwendung findet, in der Praxis des Alltags (cf. Matticchio 2022).
Zu einem Überblick zu language death sowie den damit verknüpften Phänomenen cf. auch Thomason 2001, 222-246. Bezüglich einer konkreten Anwendung der Sprachtod-Skala auf eine Minderheitensprache sei auf den Fall des Zimbrischen verwiesen (cf. Schöntag 2014c, 98-99).
Zu den Ursachen der Gefährdung (engl. endangerment) von Sprachen (z.B. ökonomische, demographische, sprachpolitische, Sprechereinstellungen etc.) cf. auch Thomason 2015, 18-35. Zur möglichen Umkehrung derartiger Prozesse cf. Fishman 1991.
Zu den Ursachen der Gefährdung (engl. endangerment) von Sprachen (z.B. ökonomische, demographische, sprachpolitische, Sprechereinstellungen etc.) cf. auch Thomason 2015, 18-35. Zur möglichen Umkehrung derartiger Prozesse cf. Fishman 1991.
Dabei ist nicht zu vergessen, dass Englisch sowohl in der digitalen als auch in der nicht-digitalen Welt als eine übergeordnete Dachssprache fungiert und gegebenfalls durch seine Omnipräsenz als lingua franca Vielsprachigkeit auch unterdrücken oder zuminest in ihrem Gebrauch limitieren kann (z.B. an Universitäten, cf. Català-Oltra/Martínez-Gras/Penalva-Verdú 2023, 2-5).
Grundsätzlich sind die Arten der Web-Präsenz hier jederzeit erweiterbar bzw. präzisierbar wie z.B. eine genauere Aufschlüsselung staatlicher Websites nach Staat, Region, Provinz, Gemeinde, nach staatlichen Institutionen wie Universität, Schule, Kulturinstitutionen etc., die Arten der privaten und betrieblichen Webseiten könnte man weiter differenzieren, genauso wie Blogs, Chats, Foren einzeln betrachten sowie weitere Formen wie Newsgroups, Wikis o.ö. hinzunehmen. Dies alles ist jedoch in vorliegendem Fall kaum sinnvoll, weil die Anzahl der Seiten in diesen Kleinstsprachen sowieso schon sehr gering ist.
Auf  eine Auflistung der Links zu den entsprechenden Websites sei hier aufgrund der mutmaßlich geringen Halbwertszeit dieser Seiten verzichtet, so dass im Literaturverzeichnis nur die der wichtigsten Institutionen angegeben seien.
Bemerkenswerterweise hat keine der Institutionen des Mirandesischen (Anstituto de la Lhéngua Mirandesa, Associaçon de Lhéngua i Cultura Mirandesa, Centro de Estudos António María Mourinho) eine eigene Website (v. supra), nur die ALCM hat zumindest eine Facebook-Seite (v. supra).
Eine Ausnahme bietet hier Wikipedia. So gibt es eine mirandesischsprachige Wikipedia (v. supra), mit natürlich einer überschaubaren Anzahl an Einträgen, keine aranesische, aber eine okzitanische (keine gaskognische), keine monegassische, aber immerhin eine ligurische und keine istro-rumänische.
Auch die Qualität der Internetseiten bzw. deren Pflege und Aktualität ist ein Indiz für die Bemühungen um die Sprache sowie für ihre Vitalität. So sind die Seiten zum Aranesischen im Schnitt qualitativ am besten und modernsten gestaltet, bezüglich des Mirandesischen sind viele oft nicht mehr aktuell und was das Monegassische und Istro-Rumänische anbelangt, sind es vor allem einfach sehr wenige, die oft nur okkasionell gepflegt werden.

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  • Winkelmann 1995b = Winkelmann, Otto (1995): Die Lage der romanischen Minderheitensprachen in Spanien, in: Kattenbusch, Dieter (Hrsg.), Minderheiten in der Romania, Wilhelmsfeld, Egert (= Pro lingua, 22), 61-79.
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